Wien - Fußball-Österreich trauert um einen Mann, der über
Jahrzehnte die heimische Kicker-Szene mitgeprägt und begleitet hat.
Josef Argauer, der sich vor Jahren einer Bypass-Operation hatte
unterziehen müssen, ist am Sonntagabend im Alter von 93 Jahren
(geboren 15.11.1910) im Wiener Sanatorium Liebhartstal gestorben. Der
"Pepi", wie ihn seine Freunde nannten, war Profi-Spieler,
Sportjournalist, Funktionär, Trainer, ÖFB-Teamchef, "Erfinder" des
1959 erstmals durchgeführten Wiener Stadthallen-Turniers und bis 2001
als Talentesucher für die Wiener Austria unterwegs.
Argauer, der u.a. Thomas Parits, Alfred Riedl, Josef Hickersberger
und zuletzt Thomas Mandl entdeckte, hat den Fußball nicht nur von der
Pike auf gelernt, sondern ihn auch von verschiedenen Seiten
miterlebt. Nach seiner aktiven Karriere (Wiener AC, LAC Wien) führte
er gemeinsam mit Hans Hofstätter sen. den SC Simmering aus dem Wiener
Unterhaus bis in die oberste Spielklasse. Den sportlichen Höhepunkt
erlebte der "Pepi" vom 21. April 1956 bis 9. August 1958 mit Josef
Molzer als heimischer Co-Teamchef mit der WM-Endrunde 1958 in
Schweden.
Mit Niederlagen in der schweren Gruppe gegen Brasilien (0:3) und
die UdSSR (0:2) sowie einem 2:2 gegen England verlief das Turnier in
Skandinavien allerdings nicht besonders erfolgreich. Nach insgesamt
18 Länderspielen der Ära Argauer/Molzer standen unter dem Strich
sieben Siege, sechs Remis, fünf Niederlagen und ein Torverhältnis von
37:27. Argauer, der zwischendurch auch als technischer Berater der
Wiener Austria (1961 - 1968), als Trainer des WSC (1971-1974) und als
Trainer der Austria (1974) fungierte, wechselte danach die Fronten
und arbeitete als Journalist viele Jahre für den Rundfunk und mehrere
Tageszeitungen.(APA)
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