Josef Argauer 1910 - 2004

Wien - Fußball-Österreich trauert um einen Mann, der über Jahrzehnte die heimische Kicker-Szene mitgeprägt und begleitet hat. Josef Argauer, der sich vor Jahren einer Bypass-Operation hatte unterziehen müssen, ist am Sonntagabend im Alter von 93 Jahren (geboren 15.11.1910) im Wiener Sanatorium Liebhartstal gestorben. Der "Pepi", wie ihn seine Freunde nannten, war Profi-Spieler, Sportjournalist, Funktionär, Trainer, ÖFB-Teamchef, "Erfinder" des 1959 erstmals durchgeführten Wiener Stadthallen-Turniers und bis 2001 als Talentesucher für die Wiener Austria unterwegs.

Argauer, der u.a. Thomas Parits, Alfred Riedl, Josef Hickersberger und zuletzt Thomas Mandl entdeckte, hat den Fußball nicht nur von der Pike auf gelernt, sondern ihn auch von verschiedenen Seiten miterlebt. Nach seiner aktiven Karriere (Wiener AC, LAC Wien) führte er gemeinsam mit Hans Hofstätter sen. den SC Simmering aus dem Wiener Unterhaus bis in die oberste Spielklasse. Den sportlichen Höhepunkt erlebte der "Pepi" vom 21. April 1956 bis 9. August 1958 mit Josef Molzer als heimischer Co-Teamchef mit der WM-Endrunde 1958 in Schweden.

Mit Niederlagen in der schweren Gruppe gegen Brasilien (0:3) und die UdSSR (0:2) sowie einem 2:2 gegen England verlief das Turnier in Skandinavien allerdings nicht besonders erfolgreich. Nach insgesamt 18 Länderspielen der Ära Argauer/Molzer standen unter dem Strich sieben Siege, sechs Remis, fünf Niederlagen und ein Torverhältnis von 37:27. Argauer, der zwischendurch auch als technischer Berater der Wiener Austria (1961 - 1968), als Trainer des WSC (1971-1974) und als Trainer der Austria (1974) fungierte, wechselte danach die Fronten und arbeitete als Journalist viele Jahre für den Rundfunk und mehrere Tageszeitungen.(APA)