Bis Ende Oktober soll feststehen, wer Außenministerin Benita Ferrero-Waldner im Amt nachfolgt – auf keinen Fall will sich Kanzler Wolfgang Schüssel seinen ÖVP-Bundeskongress, der Ende dieser Woche in Alpbach beginnt, durch Personalspekulationen stören lassen.

Diese gibt es aber zuhauf: Zuletzt wurden wieder Innenminister Ernst Strasser und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein Ambitionen aufs Außenamt nachgesagt. Strasser könnte aber auch überhaupt aus der Regierung ausscheiden.

Ihnen könnte die steirische Exabgeordnete Maria Fekter als Ministerin nachfolgen – sie ist in beiden Materien firm. Mit Fekter würde auch das Mann-Frau-Verhältnis gewahrt bleiben. Denn auf keinen Fall soll die ohnehin nicht überragende Frauenquote in der ÖVP-Spitzenmannschaft (derzeit acht Männer zu drei Frauen, ohne KHG) weiter sinken.

Ebenfalls als ministrabel gilt Ulrike Baumgartner-Gabitzer, von 1989 bis 1995 Schüssels Kabinettsleiterin und heute ÖVP-Abgeordnete. Sie ist Wirtschaftsexpertin, hat im kleinen Kreis allerdings jegliche Ministerambitionen dementiert. Sie sei "glücklich, wo ich bin".

Schüssel ist gegen Rochaden. Deshalb gilt seine Exkabinettschefin und jetzige Botschafterin in Bern, Ursula Plassnik, weiterhin als Favoritin. (Barbara Tóth/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.10.2004)