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Lokale mit Ethnoküche liegen sowohl bei der Auslastung als auch beim Umsatz über dem Durchschnitt. Starke Zuwächse verzeichnet die japanische Küche

epa/Nic Bothma
Wien - Ethno-Küchen stellen in Österreich bereits 7,9 Prozent des Gastronomieumsatzes, ihr Anteil an den Gastronomiebetrieben liegt mit 2.520 Lokalen bei 6,8 Prozent.

Die europäische Ethno-Küche hat mit 51 Prozent Umsatzanteil dabei die Nase vorn, davon entfallen 86 Prozent auf die italienische und 18 Prozent auf die griechische Küche, geht aus einer am Mittwoch präsentierten Branchenstudie hervor, bei vom Marktforscher Gastro-Obsearcher in Kooperation mit Karmasin.Motivforschung/Gallup mehr als 3.000 Interviews geführt wurden.

Asiaten in Wien vor Italienern

In Nord- und Westösterreich (Salzburg und Oberösterreich sowie Vorarlberg und Tirol) dominieren nach wie vor italienische Restaurants, in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland haben hingegen bereits asiatische Restaurants mit einem Umsatzanteil von 45 Prozent die Führung übernommen, heißt es in der Studie. Die asiatische Küche in Österreich wird zu 78 Prozent von Chinesen dominiert, 12 Prozent entfällt auf die japanische Küche, Tendenz stark wachsend. Die indische Küche mit 10 Prozent und die thailändische Küche mit 5 Prozent sind schon "bemerkbare Minderheiten".

Die Speisekarten der heimischen Gastronomie (ohne Ethno-Küchen) werden zu 90 Prozent von österreichischer Küche dominiert. 52 Prozent der Speisekarten beinhalten internationale Küche, 44 Prozent vegetarische Küche, 21 Prozent Diät- bzw. Vollwertküche, 16 Prozent Bioküche. Überraschend hoch - nämlich bei 44 Prozent - ist der Anteil von vegetarischen Gerichten.

Ethnolokale am besten ausgelastet

Die knapp 40.000 gastronomischen Betriebsstätten in Österreich erwirtschaften einen jährlichen Außer-Haus-Konsum-Umsatz von 12,6 Mrd. Euro. Ethnolokale sind dabei mit einem Sitzplatzumschlag von 1,38 pro Tag am Besten ausgelastet, Restaurants erzielen den höchsten Durchschnittsumsatz.

Der durchschnittliche Brutto-Umsatz eines Gastronomiebetriebs in Österreich exklusive Nächtigungen liegt bei 342.000 Euro, wobei Gasthäuser im Schnitt einen Jahresumsatz von 400.000 Euro und Restaurants einen Jahresumsatz von 499.000 Euro erzielen. Bei Ethnolokalen ist der Umsatz mit 379.000 Euro höher als der durchschnittliche Bruttoumsatz aller Betriebstypen.

In Österreichs Gastronomiebetrieben sind der Studie zufolge im Schnitt 99 Sitzplätze vorhanden, in einem Gasthaus 105 Sitzplätze, im Restaurant im Schnitt 118 Sitzplätze. Insgesamt verfügt Österreichs Gastronomie inklusive Schanigärten und Terrassen über 3,66 Mio. Sitzplätze, der geschätzte durchschnittliche Jahresumsatz pro Sitzplatz liegt bei 3.450 Euro. Ethno-Lokale verfügen im Schnitt über 76 Sitzplätze und verkaufen 105 Essen pro Tag - ebensoviele wie ein Restaurant. Ein Gasthaus verkauft im Vergleich dazu im Schnitt pro Tag 53 Essen.

Erstmals mehr Umsatz mit Speisen als mit Getränken

Speisen haben mit 44 Prozent Umsatzanteil erstmals die Getränke (41 Prozent Umsatzanteil) überholt. Dies entspreche dem neuen Ernährungstrend, gut und qualitativ hochwertig zu essen, heißt es in der Studie.

37 Prozent der knapp 40.000 österreichischen Betriebsstätten sind Gastronomiebetriebe, 17 Prozent sind Kaffeehäuser, 7 Prozent entfallen auf Kommunikationsgastronomie und 6 Prozent auf die Gemeinschaftsverpflegung. Eine Vielzahl aller Betriebsstätten - konkret mehr als 12.000 Betriebe - sind Mischbetriebe, etwa Hotels mit Cafe und Restaurant. (APA)