Angesichts der Übernahme des größten alternativen Telekom-Anbieters UTA durch Mitbewerber Tele2 muss die Regulierung des Telekommarktes neu definiert werden, betonte die Telekom Austria (TA) am Donnerstag neuerlich ein schon seit langem vorgebrachtes Anliegen. Der Ex-Monopolist fordert einmal mehr die Abschaffung der Regulierung des Endkundenmarktes und begründet dies unter anderem damit, dass der neue Konkurrent im Privatkundenbereich ähnlich hohe Marktanteile habe wie die TA.

Prozente

Die Telekom habe hier einen Anteil von 43 Prozent, der neue Betreiber von geschätzten 36 Prozent. Anders sieht es beim Gesamtumsatz aus: Tele2 und UTA kommen gemeinsam auf einen Umsatz von 330 Mio. Euro, Marktführer Telekom auf 3,97 Mrd. Euro.

Begrüßenswert Marktkonsolidierung

Entsprechend entspannt gibt man sich bei der Telekom, was die neue Konkurrenzsituation betrifft. TA-Vorstand Rudolf Fischer sieht in der UTA-Übernahme eine "begrüßenswerte Marktkonsolidierung, die auf Grund des hohen Wettbewerbsdruckes zu erwarten war".

Derzeit wird bei der Regulierungsbehörde RTR der Maßnahmenkatalog zu den Sprachtelefoniemärkten erstellt. Im Zuge dessen fordert die Telekom nun die Beachtung der neuen Wettbewerbssituation. Ein bereits erstelltes Gutachten müsse daher neu vergeben werden. Außerdem müsse berücksichtigt werden, dass der internationale Tele2-Konzern wenig investiere - im Gegenteil zur Telekom Austria. Wobei im Telekommunikationsgesetz (TKG 2003) deutlich auf das Ziel der Schaffung und Förderung einer modernen Infrastruktur hingewiesen werde.

Investitionen

Tele2 hatte heute allerdings angekündigt, gemeinsam mit der UTA weiter in die Entbündelung, also eine von der TA unabhängige Verbindung vom Wählamt zum Endverbraucher, zu investieren. (APA)