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Ein Drittel von Europas Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren hat schon einmal Haschisch konsumiert. Dies geht aus einer am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage hervor. Zehn Prozent haben "andere Drogen" ausprobiert, wobei Alkohol und Tabak darin nicht enthalten waren. Unter den befragten österreichischen Jugendlichen gaben 31 Prozent an, Erfahrung mit Haschisch zu haben - 35 Prozent halten gelegentlichen Konsum für ungefährlich. Acht Prozent hatten "andere Drogen" probiert.

Große Unterschiede

Die Gewohnheiten und Einschätzungen zu Drogen ändern sich nur sehr langsam, so der Vergleich der Umfrageergebnisse mit einer Erhebung aus dem Jahr 2002. Große Unterschiede gibt es hingegen von Mitgliedsland zu Mitgliedsland. Ein klarer Trend ist, dass das Internet als Informationsmittel im Zusammenhang mit Drogen stark an Bedeutung gewinnt. Die Jugendlichen glauben dran, dass Informationskampagnen gegen Drogenmissbrauch helfen.

Leichte Beschaffung

Bei Parties und in Kaffees kommen Jugendliche am ehesten an Drogen heran, sagen mehr als drei von vier Jugendlichen EU-weit, während "nur" 60 bis 66 Prozent der Österreicher an diesen Orten ohne Probleme Drogen beziehen können. In der Nähe der Schule halten dies 32 Prozent der Österreicher und 57 Prozent der EU-Jugendlichen für einfach. Angefangen wird am ehesten aus Neugierde.

Realitätsfremd

Dabei scheinen die heimischen Jugendlichen davon überzeugt, dass es Drogenabhängigen vor allem am Willen mangelt, weg zu kommen. Nur 31 Prozent glauben, dass die Sucht zu stark ist, während das in den 14 anderen EU-Staaten 60 bis 90 Prozent glauben. Noch vor zwei Jahren lag die Alpenrepublik hier mit 76 Prozent Zustimmung im EU-Schnitt.

Experimentierfreudig

45 Prozent der rot-weiß-roten Teenager glauben, dass Raucher eher geneigt sind, mit Drogen zu experimentieren aber nur 27 Prozent sind der Ansicht, dass Alkoholkonsum zu Drogenkonsum verleitet. EU-weit sehen bei beiden legalen Drogen jeweils ein Drittel der Befragten einen Zusammenhang. Auch akzeptieren nur 24 Prozent der befragten Österreicher, in der Schule auf Drogen getestet zu werden, während dies EU-weit 58 Prozent in Ordnung fänden.

Zigaretten und Alkohol

Die Umfrage ging auch auf legale Drogen ein: Demnach rauchen nur in Finnland mehr Jugendliche als in Österreich (42 Prozent), EU-weit tun dies 37 Prozent. Mit 26 Prozent trinken dafür unterdurchschnittlich wenige Österreicher regelmäßig Alkohol, im EU-Schnitt sind es 27 Prozent. In Dänemark und Irland greifen über 60 Prozent der Jugendlichen regelmäßig zur Flasche. (apa)