Damit folgt der Medienrat weitgehend einem Vorschlag von Bayerns Medienminister Erwin Huber (CSU). Er sagte nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe) im Aufsichtsgremium der BLM, Sendeformate dieser Art sollten in einem Kulturland gar nicht ausgestrahlt werden. "Wir appellieren an die Verantwortung der Sender, die ihnen zugestandenen Freiräume nicht zu missbrauchen", sagte Ring. Rechtlich gebe es aber keine Möglichkeit, solche Formate zu verbieten, sagte Ring. "Das wäre Zensur".
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Anitsemitische Witze: Strafanzeige gegen "Big Brother"-Kandidat
Bayerische Landeszentrale für neue Medien will Einstellung der Container-Show
Nach dem Skandal um antisemitische Witze in der
Containershow "Big Brother" hat die Bayerische Landeszentrale für
neue Medien (BLM) strafrechtliche Konsequenzen gefordert. Gegen die
Urheber der Verunglimpfung werde Strafanzeige erstattet, kündigte
BLM-Chef Wolf-Dieter Ring am Freitag in München an. Der Medienrat der
BLM lehnt einer am Donnerstagabend verabschiedeten Resolution zufolge
Formate ab, "die Menschen in eine Käfigsituation bringen" und fordert
die verantwortlichen Sender auf, diese Formate einzustellen.
In der von der Firma Endemol produzierten und auf RTL II
ausgestrahlten Show hatte Kellner Michele aus Hamburg in einer Nacht
Anfang Oktober bei einem Umtrunk auf der Terrasse antisemitische Witze erzählt.
Beim Abosender
Premiere
wurden die Witze live ausgestrahlt. In den
Zusammenfassungen auf RTL II und Tele 5 waren die Passagen
herausgeschnitten worden. Bei Premiere hat Senderchef Georg Kofler
den verantwortlichen Redakteuren gekündigt. (APA)