London - Die Angabe von Teer- und Nikotinwerten auf Zigarettenpackungen ist nach Ansicht von Krebs-Experten irreführend und sollte beendet werden. Mediziner der Internationalen Behörde für Krebsforschung in Lyon bemängeln, dass die Schadstoffmessungen maschinell erstellt werden und nichts über die tatsächliche Belastung der Lunge aussagen. Ausschlaggebend seien stattdessen die individuellen Rauchgewohnheiten der Konsumenten, schreiben die Forscher im "British Medical Journal". Die Tabakindustrie habe zwar vielfach den Teergehalt der Zigaretten gesenkt, gleichzeitig das Design der Zigaretten aber so verändert, dass Raucher stärker inhalierten. Damit seien moderne Zigaretten mindestens genauso gefährlich wie ihre Vorläufermodelle. Die Angabe der Teer- und Nikotinwerte dient den französischen Forschern zufolge in erster Linie den Interessen der Tabakindustrie. So lange die Werte nicht auf realistischen Messungen beruhen, sollten sie nach Überzeugung der Experten auch nicht auf den Verpackungen angegeben werden. (APA/AP)