Auch für kleine und mittlere Unternehmen soll es künftig leistbar sein, auf teuren internationalen Messen vertreten zu sein. Grund: Das Netzwerk Vienna IT Enterprises (VITE) bietet Firmen eine neuartige Möglichkeit, auf Messen präsent zu sein, der nur 269 Euro kostet.

Es handelt sich um eine Art virtuellen Stand, der Livevorträge, Präsentationen und Einschaltungen aus den Büros der Betriebe bringen soll. "Das wären doch vergleichsweise niedrige Kosten, da Unterkunfts-, Anfahrtsund Personalkosten dafür entfallen", lobt Bernhard Schmid, Projektleiter von VITE, die Idee und bezeichnet die "virtuelle Präsenz" als große Innovation.

Probelauf

"Die virtuellen Messestände sind eine neue Möglichkeit, über Makromedia Dinge kostengünstig präsentieren zu können und Kontakte aufrechtzuerhalten." Neun Firmen nehmen ab Montag am Probelauf auf der Systems 2004 in München teil, einer großen internationalen Messe für Informationstechnologie.

Die Wiener Wirtschaftskammer schießt hier Geld zu. Potenzielle Kunden sollen an Terminals die Möglichkeit haben, an Webkonferenzen, Präsentationen und Livevorträgen teilzunehmen. Glückt der Probelauf, wird also das Angebot angenommen, dann sollen künftig mehrere Firmen gemeinsam auf Ständen virtuell vertreten werden.

Damit werden Messen allerdings sicher nicht gänzlich in das Internet verlagert, meint Schmid. Die persönliche Kontaktaufnahme wird nie zur Gänze durch Kommunikation über moderne Technologien abgelöst.

IT-Netzwerk

VITE ist eine Einrichtung des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) und bietet ein neues Netzwerk für innovative Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen aus dem IT-Bereich.

Wie berichtet hat VITE seit Anfang 2004 seinen neuen Standort am Höchstädtplatz in der Brigittenau. Neben der Leopoldstadt ist das ein Ziel- 2-Gebiet der EU und soll durch die Förderungen künftig mehrere IT-Firmen anziehen.

Natürlich will man besonders kleinere Unternehmen fördern, die sich in diesem Gebiet ansiedeln. Ab 2005 können auch weitere Büroräumlichkeiten von Betrieben gemietet werden – ein neuer Wirtschaftsraum soll so entstehen und Wien als IT-Standort ausgebaut werden. (roed/DER STANDARD Printausgabe, 18.10.2004)