Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/dpa/dpaweb/Kumm

Michael "Bully" Herbig ist am Samstagabend als bester Comedian mit dem Deutschen Comedy Preis ausgezeichnet worden. Zur besten Comedy-Show kürte die Jury unter der Leitung von Otto Waalkes die Sendung "Olm!" (RTL), beste Comedy-Serie wurde die "Familie Heinz Becker" (ARD). Die Preise für die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler in einer Comedy-Serie nahmen in der von RTL ausgestrahlten Preisverleihung Wolke Hegenbarth ("Mein Leben & Ich"/RTL) und Ingo Naujoks ("Bewegte Männer"/Sat.1) entgegen. Als beste Sketch Show bekam "Mensch Markus" (Sat.1), als bester New-Comer Hennes Bender einen Preis.

Sonderpreis

Den Sonderpreis der Jury bekam das Team der RTL-Sendung "7 Tage - 7 Köpfe", das allwöchentlich seit 9 Jahren seine Späße mit tagesaktuellen Themen treibt. Ende September wurde die 250. Sendung produziert. Die Sendung sei die "Mutter aller Panel-Shows", zitierte Laudator Hape Kerkeling aus der Begründung der Jury, und verglich daher den Preis mit einem Muttertags-Geschenk. "Was tut man an Muttertag? Man schenkt einer netten älteren Dame einen Staubfänger fürs Regal."

Ehrenpreis

Emil Steinberger bekam den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Ottfried Fischer hielt die Lobesrede auf den Kabarettisten, der in den siebziger und achtziger Jahren mit seinem hintersinnigen Schweizer Humor eine große Fangemeinde in der Schweiz, Deutschland und in Frankreich zum Lachen brachte. "Seine Gags sind Kulturgut", sagte Fischer. "Emil hat meine Jugend mit seiner Komik begleitet. Er ist der Grund, warum wir die Schweiz lieben - und das hat noch nicht einmal Ricola geschafft." Steinberger, der schon seit Jahren seine Kunstfigur Emil nicht mehr auf der Bühne gespielt hat, freute sich sichtlich über die Auszeichnung. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte er. Aber eigentlich wolle er gar nicht mehr auf der Bühne stehen - das Publikum lache ja doch nur über sein langsames Schweizerhochdeutsch.

Einige der Preisträger waren mehrfach auf der Bühne. Hape Kerkeling zum Beispiel musste nicht nur als Laudator ran, er wurde auch für seine Moderation für die "70er Jahre Show" (RTL) ausgezeichnet. Gaby Köster holte sich den Preis für ihre Teilnahme an "7 Tage - 7 Köpfe", und verkündete später, dass Michael Bully Herbig den Preis als bester Comedian bekam. Michael Mittermeier schließlich übergab den Preis für die beste Kinokomödie an das Team von "(T)Raumschiff Surprise", wurde aber selber auch für sein neues Programm "Paranoid" für die beste Live-Comedy ausgezeichnet. Ingo Naujoks war richtig verdutzt, als er seinen Preis als bester Schauspieler entgegen nahm: "Ich dachte immer, der Name Naujoks kommt aus dem Indianischen: Der, den die Preise meiden."

Nachwuchsstar Hennes Bender bedankte sich vor allem beim Publikum seiner Bühnen-Auftritte. Fernsehen sei zwar ganz nett, sagte er. Aber für ihn sei der direkte Kontakt zum Publikum wichtiger: "Danke für einen geilen Beruf." (APA)