Tripolis - Die Präsidenten fünf afrikanischer Staaten haben in der libyschen Hauptstadt Tripolis den Darfur-Konflikt als innerafrikanische Angelegenheit bezeichnet und jede "Einmischung" von außen zurückgewiesen. In einer Erklärung, die nach dem Ende des abendlichen Treffens am Montag Abend veröffentlicht wurde, hieß es: "Dies ist eine rein afrikanische Angelegenheit". Im vergangenen Monat hatte der UNO-Sicherheitsrat dem Sudan mit Sanktionen gedroht, falls sich die Lage in der Krisenregion nicht verbessern sollte.

An dem Treffen in Tripolis nahmen der libysche Revolutionsführer Oberst Muammar Gaddafi, der sudanesische Staatschef Omar al Bashir, die Präsidenten Idriss Deby (Tschad), Hosni Mubarak (Ägypten) und Olusegun Obasanjo (Nigeria), sowie Vertreter der AU und der EU teil. Die Gipfelteilnehmer lobten die Bemühungen der Regierung in Khartum zur Beilegung der Krise. Positiv bewerteten sie die Entscheidung der Regierung, die Zahl der Beobachter der Afrikanischen Union zu erhöhen. Die AU hat derzeit etwa 300 Soldaten in Darfur (Darfour), die für den Schutz der internationalen Militärbeobachter zuständig sind. Bis Ende November soll die AU-Mission auf 4500 Soldaten anwachsen.

Flüchtlinge

Kämpfe zwischen den regimetreuen arabischen Janjaweed-Milizen und Rebellen hatten in Darfur eine Flüchtlingswelle unvorstellbaren Ausmaßes ausgelöst. Nach UNO-Angaben wurden 1,6 Millionen Menschen vertrieben, davon mehr als 200.000 in den benachbarten Tschad. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben seit März mindestens 70.000 Menschen in den Flüchtlingslagern an Hunger und Krankheiten.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte der Regierung in Khartum in einer Resolution eine Frist zur Entwaffnung der arabischen Reitermilizen in Darfur gesetzt. China und Pakistan hatten sich der Stimme enthalten, die anderen Ratsmitglieder hatten dem Text zugestimmt, nachdem die von den USA ursprünglich geforderten konkreten Sanktionen durch nicht näher spezifizierte "Maßnahmen" ersetzt worden waren. (APA/dpa/AFP)