Bei Jungunternehmerin Kempfer ist Multitasking gefragt.
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Techelsberg - Um ihre Designs zu entwerfen, kommt Alexandra Kempfer auch am Wochenende ins Haus ihrer KundInnen, was diese sehr schätzen. Die Kärntnerin ist auf Kunstverglasungen für Türen und Fenster spezialisiert, seit Mai 2003 betreibt sie ihre eigene Glaserei in Techelsberg bei Pörtschach.

Mit UnternehmerInnentum identifizieren

Die 26-Jährige erwartet im Jänner ihr erstes Kind und plant mit ihrem Mann ein Haus zu bauen. "Wir müssen aber erst schauen, ob das mit der Selbstständigkeit funktioniert", sagt sie. Bevor sie die Kunstverglasung-Fachschulausbildung gemacht hat, war sie einige Jahre angestellt. Eigentlich hätte sie gern in einem Unternehmen weitergearbeitet, aber "mit meiner Qualifikation war es aufgrund der wirtschaftlichen Situation schwer, neue Arbeit zu kriegen". Gestärkt durch den Wifi-UnternehmerInnenkurs und Rechtsberatung von der Kärntner Wirtschaftskammer, kann sie sich mit dem Unternehmerinsein inzwischen gut identifizieren: "Wenn ich angestellt arbeiten würde, verdiente ich mehr, aber jetzt weiß ich, dass ich für mich verdiene, nicht für einen Chef."

Ins Plus rutschen

Ihre Werkstatt hat sie im Elternhaus eingerichtet, um zu sparen. Ihre Familie hat den Betrieb privat finanziert, "der Kredit war zu teuer, ich wollte so wenig Risiko wie möglich". Das Geschäft mit dem Glas läuft gut an, bereits heuer könnte sie ins Plus rutschen, hofft Kempfer. Das schwierigste am Selbstständigsein sei, dass man an alles gleichzeitig denken muss. "Wie komme ich an Arbeit, wie zum Kunden, Buchhaltung, Werbung, Bestellungen, das ist viel." (naha/D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 19.10. 2004)