Grafik: Der Standard
Mit einer Höhe von 1473 m nimmt sich die Große Scheibe bei Mürzzuschlag neben ihren Nachbarn Rax und Schneealpe nicht gerade imposant aus, doch der Berg hat seine Meriten. Schon der Name - die Steirer nennen die Erhebung "D' Scheibn" - deutet darauf hin, dass in früheren Zeiten dort Kreitfeuer entzündet wurden, um vor nahenden Feinden zu warnen. Von der schmucken Alpenvereinshütte genießt man eine herrliche Sicht in das Tal der Mürz, zu den markanten Höhen der östlichen Kalkalpen, ins Wechselgebiet und ins Joglland.

Wem der direkte Anstieg von Mürzzuschlag zu kurz ist, für den bietet sich eine Überschreitung von Spital am Semmering über Tratenkogel (der bis vor wenigen Jahren in allen Karten als Drahtekogel firmierte) und Beeralpstall an. Diese ist zwar anstrengend, weil der Saurücken sehr steil aufragt und man durch Gegenanstiege eine beachtliche Höhendifferenz zu bewältigen hat, lohnt aber die Mühen reichlich.

Die Route: Am westlichen Ende des Bahnhofs Spital am Semmering beginnt der rot markierte, teilweise steile Anstieg zur Kampalpe, die man nach zwei Stunden erreicht. Über einen Rücken geht es zum bewaldeten Tratenkogel. Ein scharfer Abstieg und eine längere Querung führen zum Beeralpstall und über einen Sattel zum Schutzhaus der Großen Scheibe. Gehzeit ab Kampalpe zwei Stunden. Man kehrt ein kurzes Stück zurück in den Sattel und wechselt dann auf den rot markierten Weg nach Mürzzuschlag. Von der Hütte bis zum Bahnhof braucht man 1½ Stunden, für den direkten Anstieg von Mürzzuschlag bis zur Scheibn rund zwei Stunden. Die Distanz zwischen Ausgangs- und Endpunkt ist leicht mit der Bahn zu überbrücken. (Der Standard, Printausgabe 16./17.10.2004)