Madrid - Soledad Murillo, die Gleichstellungs-Beauftragte der spanischen Regierung, hat gegen den Einsatz von Models als Ballmädchen beim Masters-Turnier in Madrid protestiert. Das sei sexistisch, ließ sie die Turnierveranstalter, den Hauptsponsor und den Bürgermeister der Stadt in einem Brief wissen. "Die Frauen werden als bloße Objekte der Dekoration missbraucht", so Murillo. Die Verbraucherorganisation FACUA kündigte eine Klage gegen die Modefirma Hugo Boss an, die die Models verpflichtet hatte. Auch Tennis-Ass Andre Agassi ist von der Aktion nicht überzeugt. "Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist, für Tennis Werbung zu machen", meinte der US-Amerikaner.

Enge "sexy" Kleidung

Die Models, zwischen 19 und 28 Jahren alt, gekleidet in knappe Oberteile und Röcke, haben sich zwei Wochen lang auf ihre Aufgabe vorbereitet, die darin besteht, Bälle einzusammeln, zuzuwerfen und Handtücher zu reichen. Normalerweise werden Buben und Mädchen aus Tennisschulen dafür eingesetzt. Es entstehe der Eindruck, Frauen seien nur Objekte der "Dekoration und Unterhaltung", sagte Murillo.

Agassi war trotzdem immer Herr der Lage, er besiegte am Dienstag zum Auftakt den Weißrussen Max Mirnyi mit 7:6 (5),6:3. "Gelinde gesagt, war es schwierig, sich auf den Ball zu konzentrieren. Aber ich nehme an, ich hatte einen Vorteil - ich bin es gewöhnt, mit meiner Frau zu spielen", sagte der Ehemann von Steffi Graf. Agassi ließ sich auch von einem sichtlich verwirrten Ballmädchen nicht aus der Ruhe bringen, das vom Schiedsrichter erinnert werden musste, wieder ihren Platz am Netz einzunehmen. (APA/Reuters)