Hauptverbands-Präsident: Warum überhaupt neue Struktur?
Alexander Potyka, Hauptverbands-Präsident des Österreichischen Buchhandels, betonte, dass in der bestehenden Struktur die Versorgung für den Buchhandel immer problemlos funktionierte und es unverständlich sei, warum durch die zentrale Vergabe eine neue Struktur aufgebaut werden müsse. Auch befürchtete er laut Aussendung des SP-Pressedienstes, dass als Folgewirkung auch die Länder auf das Modell zurückgreifen könnten.
Pfoser, Büchereien Wien: "Buchhändler vor Ort in den Einkauf wieder miteinbeziehen"
Alfred Pfoser, Leiter der Büchereien Wien, meinte: "Es geht dabei nicht nur um den Ankauf von Büchern, sondern um eine Leistungskette." Die Aktualität der Bücher könne nicht mehr gewährleistet werden, eine ganze Infrastruktur drohe zusammenzubrechen. Seine Folgerung: "Die Buchhändler vor Ort müssen in den Einkauf wieder miteinbezogen werden." Und Muttonen: "Wenn dezentrale Strukturen weg brechen, bleiben die Monopolisten übrig." Für Matznetter ist das neue Monopol der Grund, warum "letztendlich teurer eingekauft werden wird, als es jetzt der Fall ist."
Wolfmayr, ÖVP: "völlig unbegründete" Vorwürfe
In einer Aussendung konterte VP-Kultursprecherin Andrea Wolfmayr und bezeichnete die Aussagen von Muttonen und Matznetter als "völlig unbegründete, aber typische Angstmacherei der SPÖ": "Offenbar muss man die beiden Abgeordneten daran erinnern, dass der Schulbuchhandel bereits von Anfang an von der Bundesbeschaffung ausgenommen wurde. Schulen und Bibliotheken können im regionalen Buchhandel kaufen und tun das auch."