Wien - Die Wiener Städtische startet bereits jetzt mit der Umsetzung der EU-Vorgaben für Unisextarife in der Krankenversicherung. Die EU-Gleichbehandlungsrichtlinie werde voraussichtlich im Jänner 2005 nationales Recht und sieht vor, dass der Kostenfaktor Geburt nicht mehr allein den Frauen angelastet werden darf. Die Städtische senkt bei neuen Sonderklasse-Verträgen ab sofort die Prämien für Frauen im Alter von 19 bis 35 Jahren um zehn Prozent und für 36 bis 45-Jährige um fünf Prozent, kündigte Städtische Chef Günter Geyer am Donnerstag an.

Um sich für den ab Mitte 2006 geplanten zweiten Börsengang mit Stammaktien herauszuputzen will Geyer nächstes Jahr im Konzern ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 140 Mio. Euro erzielen. 2003 lag das Konzern-EGT noch bei 50,5 Mio. Euro, heuer wird ein "dreistelliges Millionen-Euro-Ergebnis" angestrebt. Und das "ohne Reserven in Anspruch zu nehmen", betonte Geyer.

In den ersten drei Quartalen 2004 konnte mit einem Konzern-EGT von 65,5 Mio. Euro das Ergebnis des Gesamtjahres 2003 bereits um rund 30 Prozent übertroffen werden.

Wie berichtet, will die Städtische nur mehr Firmenanteile an börsennotierten Gesellschaften bis maximal zehn Prozent halten. Geyer wiederholte am Donnerstag auch, dass das Verkehrsbüro, an dem die Städtische 31 Prozent hält, ein idealer Börsenkandidat wäre. (cr/D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 22.10. 2004)