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Es gibt wahrscheinlich kaum ein Magazin, das so oft über den deutschen Fernsehstar Ottfried Fischer berichtet wie das österreichische TV-Magazin mit dem Mädchen am Cover. Fast könnte man dieses Synonym erweitern auf: das österreichische TV-Magazin mit dem Mädchen am Cover und der Ottfried-Fischer-Geschichte. Aber wir wollen ja nicht übertreiben.

Diesmal hatte die Berichterstattung sogar einen triftigen Grund: eine neue Folge mit Fischer als "Der Bulle von Tölz" (26. 10., 20.15, ORF 1) und Fischer in der ORF-Show "Wahre Freunde" (29. 10., 21.15, ORF 1), in der zwei lebenslange Kumpels des Schauspielers über ihn erzählen. Dass er schon immer lustig war, mehr an Bier als an Frauen dachte und immer noch der sympathische Otti von früher ist, werden wir da hören. Und wir werden nicht überrascht sein. Was sollten sie sonst sagen?

Die neue Tölz-Folge wird uns vielleicht schon überraschen. Man musste die alten ja nicht unbedingt mögen. Wer sie nicht mochte, dem fällt es jetzt aber noch schwerer als zuvor, den Bullen anzuschauen. Die Geschichte verworrener als je zuvor, eine Ansammlung von Unstimmigkeiten. Fischer stapft recht teilnahmslos durch die Landschaft und wirkt so, als würde ihn all das nicht mehr interessieren und er eigentlich in Bullen-Pension gehen wollen.

Vielleicht sollte man ihn lassen. "Der Bulle von Tölz" nähert sich gefährlich dem Unterhaltungswert der allerletzten "Derrick"-Folgen. Wir sagen nur: Steppmantel und Tränensäcke. Fischer trägt frisch gebügelte, weiße Hemden. (pi/DER STANDARD, Printausgabe, 25./26.10.2004)