Altdorf - Archäologen haben in Niederbayern eine mehr als 4.000 Jahre alte Leiche aus der Jungsteinzeit gefunden. "In ganz Bayern sind aus dieser Zeit nur wenige solcher Gräber bekannt", sagte Markus Tremmel, Pressesprecher der Gesellschaft für Archäologie in Bayern, am Montag.

Der Verstorbene sei in der für die schnurkeramische Kultur typischen Hockerstellung im heutigen Altdorf bei Landshut bestattet worden. Diese Kulturepoche aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends vor Christus ist nach ihrer mit bandartigen Mustern verzierten Keramik benannt. Sie war vom Rhein bis zu den heutigen Westgrenzen der Ukraine und Weißrussland verbreitet.

Steinmesser als Grabbeigabe

Als Grabbeigabe fanden die Archäologen ein Steinmesser. "Das Messer weist darauf hin, dass es sich vermutlich um einen Fund aus der frühen jungsteinzeitlichen Kultur handelt", erklärte Tremmel. Der Tote gehört nach ersten Erkenntnissen der Archäologen möglicherweise zu den ersten in den süddeutschen Raum zugewanderten Indogermanen.

Weitere Details sollen in den nächsten Wochen bei einer umfassenden wissenschaftlichen Untersuchung herausgefunden werden. "Derzeit wird der Fundort eingehend untersucht und abgesichert", sagte Tremmel. (APA)