Wien - Die "Gruppe 40" ist nicht besonders berühmt. Denn die - hochoffiziellen - Ehrengräber liegen anderswo. Nicht in der Gruppe 40 am Zentralfriedhof - die heißt zwar immerhin "Ehrenhain", aber wer hier liegt ist nicht allzu bekannt.Gegen das Vergessen

Trotzdem ist es Wiens Bürgermeister Michael Häupl, der zur Feder greift, wenn es darum geht, die hier liegenden Toten zu würdigen: Im Vorwort zu Willi Weinerts "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer- Ein Führer durch den Ehrenhain der hingerichteten Widerstandskämpfer" (Verlag Alfred Klahr Gesellschaft) erklärt Häupl, wieso Weinerts Arbeit wichtig ist: "Dieses Buch", so Häupl, "möge dazu beitragen, dem Vergessen dieser tapferen Menschen entgegen zu wirken."

Um ebenjenem Vergessen entgegenzuwirken machte sich der Autor auf die Suche nach den Menschen und Schicksalen hinter den Namen und Daten auf den meist schlichten Grabplatten: Das Spektrum reicht vom katholischen Priesterseminaristen Hans Georg Heintschell-Heinegg über Schwester Restituta über den Revolutionären Sozialisten Eduard Göth bis zum KP-Zentralkommiteemitglied Hedwig Urach. "Sie repräsentieren", schreibt Häupl, "das bessere Österreich." (rott, DER STANDARD Printausgabe 28.10.2004)