IT-Business
BETandWIN.com sieht sich als sichere Wette an der Wiener Börse
Sportwetten im Netz nicht nur für Profis sondern als Massenprodukt - Heuer Umsatzverdreifachung prognostiziert
Wien - Eine gute und sichere Wette schließen die Aktionäre der per 27. März 2000 den Kurszettel
der Wiener Börse bereichernden BETandWIN.com Interactive Entertainment AG, Feldkirch, ab - darauf
verwetten Erste Bank als Leadmanagerin des Going Public sowie das Unternehmensmanagement ihren
Kopf. Das altmodische und konservative Geschäft der Sportwette, mit dem sich direkt Geld machen lässt,
die Erträge also kalkulierbar sind, gepaart mit Chancen auf Erschließung zusätzlicher Einnahmequellen -
noch dazu mit dem Vorteil des Ersten im Markt, so lautete das heute, Donnerstag, vor Journalisten
vorgebrachte Argument.
"Wir wollen mit einem Massenprodukt ein Massenpublikum erreichen, die größte Community an
sportbegeisterten Internet-Usern schaffen", so Carsten Koerl, Vorstand für das Wettgeschäft. Das Internet
als heute dynamischster Vertriebsweg soll dem Anbieter von Online-Sportwetten und Unterhaltung, dessen
gesamte Geschäftsabwicklung online erfolgt, dazu verhelfen, mehr Menschen den Reiz der Wette näher zu
bringen, als den geschätzten zehn Millionen wetterfahrenen Internet-Surfern weltweit.
"Das Internet bringt die Sportwette raus aus einem schummrigen Wett-Cafe komfortabel und diskret nach
Hause ins Wohnzimmer, wodurch die Akzeptanz steigt. Zudem kannibalisiert das Internet die anderen
Medien." Bei an die 250 Millionen Internet-User, von denen laut Studien 74 Prozent im Netz hauptsächlich
Unterhaltung suchen, und davon wiederum 40 Prozent Sportinteressierte sind, ergebe sich ein Potenzial von
rund 80 Millionen, rechnete Marketing-Vorstand Manfred Bodner vor.
Die Online-Technologie biete praktisch unbegrenzte Möglichkeiten, etwa könnten auf Grund der
"unendlichen Skalierbarkeit" beliebig viele Spieler teilnehmen oder auch private Wetten abgeschlossen
werden, also Wetten, für die es normalerweise keine oder kaum Quoten gäbe. Dieses von Bodner als
"vielleicht wichtigsten Teil unseres Angebots" gesehene Geschäftsfeld soll ab Mai starten. Über diese
Wetten will das erst Ende 1997 gegründete Unternehmen weitere Business-Modelle und Erträge
erschließen.
Für die gesamte Abwicklung und Sicherheit sorgt ein elektronisches Risikomanagementsystem. Spiele mit
Cyber-Punkten, ein Sport-Magazin, Multiplayer-Spiele, Chat-Möglichkeiten und Foren sollen den
"Fun-Faktor" erhöhen.
Trotz elf Mill. Euro (151 Mill. S) Investitionen in diesem Jahr soll sich der Umsatz den "konservativen
Schätzungen" zufolge heuer auf 15 Mill. Euro verdreifachen und 2003 sogar 115 Mill. Euro erreichen, so
Finanzvorstand Norbert Teufelberger. Als ROCE (Return on capital employed) stellt Bodner für 2003 60
Prozent in Aussicht, bereits 2001 soll ein positiver Cash-Flow erzielt, 2002 Gewinne gemacht werden.
Wachstumstreiber sollen die steigende Zahl der Internet-Nutzer, die technologischen Entwicklungen im
Bereich Mobilfunk, interaktives TV, von denen BETandWIN.com automatisch profitiere, sowie die auf der
Mathematik des Wettgeschäfts basierenden "sicheren" Ertragssteigerungen durch die Masse sein. 2003
sollen nur mehr 75 Prozent der Erträge aus dem Wettgeschäft stammen, der Rest aus Werbung,
Subskriptionen und Shop-Einnahmen. (APA)