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Man sollte nicht jeden gefundenen Igel bei sich aufnehmen: Experten raten, nur jene Jungtiere aus Spätwürfen zu beherbergen, die im November deutlich unter 500 Gramm wiegen. Den "fitten" Tieren sollte man geeignete Überwinterungsmöglichkeiten einrichten. Deshalb ruft jedes Jahr die Wiener Umweltschutzabteilung die Gartenbesitzer dazu auf, beispielsweise Laub- oder Reisighaufen als ideale Schlafplätze zu installieren. Diese "wilden Ecken" wie auch Hecken im Garten werden aber nicht nur als frostsichere Winterquartiere genutzt, auch in der warmen Jahreszeit bieten sie Versteckmöglichkeiten für viele Tierarten.
Deshalb sollte man vermeiden, länger liegende Laubhaufen jetzt zu entfernen. Es könnte sich nämlich dort schon der eine oder andere Igel gemütlich zum Winterschlaf eingerichtet haben, erklärte die Umweltschutzabteilung.
Pflege
Wer ein zu schwaches Stacheltier bei sich aufnimmt, kann es mit Dosenfutter für Hunde und Katzen, Faschiertem, gekochten Eiern und Obst füttern, damit es fürs Überwintern den notwendigen Wanst anlegen kann, raten Igelexperten. Empfehlenswert ist das Einmischen von Ballaststoffen wie gekochte Karotten oder Knorpel von Hühnerknochen. Man muss dem Igel auch stets frisches Wasser anbieten. Auf keinen Fall sollte er mit Kuhmilch gefüttert werden. Dies löst Durchfälle mit meist tödlichem Ausgang aus. In Gefangenschaft sollte das Gewicht des Tieres 900 Gramm nicht überschreiten. Die Futtermenge für einen ausgewachsenen Igel ist ein gehäufter Esslöffel pro Tag.
Lässt der "Mecki" die Bereitschaft zum Winterschlaf (Lethargie) erkennen, muss man eine größere Schlafkiste mit viel Baumaterial in einem kühlen, trockenen und rattensicheren Raum bereitstellen. Der Ort darf sich nie über fünf Grad erwärmen. In den folgenden Monaten ist er das angenehmste und bravste Haustier - er verschläft den Winter.