Wien - Die börsenotierte S&T verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele. Bis 2006 will der auf Osteuropa spezialisierte IT-Dienstleister den Umsatz, den Vorstandschef Karl Tantscher fürs laufende Geschäftsjahr 2004 mit 220 bis 230 Mio. Euro prognostiziert, auf eine halbe Milliarde Euro mehr als verdoppeln.

"Bis 300 Mio. Euro wird man organisch wachsen können", sagte Tantscher am Donnerstag vor Journalisten. Der Rest soll über Zukäufe erfolgen. Gleichzeitig will der S&T-Chef die Ebit-Marge auf 6 Prozent erhöhen, was bei 500 Mio. Umsatz einem Betriebsergebnis (Ebit) von 30 Mio. Euro entspricht.

Ebit-Marge knapp über 1,3 Prozent

Nach den ersten drei Quartalen 2004 lag die Ebit-Marge knapp über 1,3 Prozent. Der Umsatz erreichte 150,2 Mio. Euro, was einer Steigerung um 15,6 Prozent verglichen mit den Vorjahreszeitraum entspricht. Gleichzeitig drehte das Betriebsergebnis von minus 1,4 auf plus 2,0 Mio. Euro. Im "Konsolidierungsjahr" 2004 werde nicht der Umsatz "gepusht", sondern das Ebit, kommentierte Tantscher die Ergebnisse.

Wie berichtet will sich der S&T-Chef am 15. November auf einer außerordentlichen Hauptversammlung (HV) von den Aktionären grünes Licht für einen höheren Kapitalrahmen holen, um angepeilte Firmenkäufe über auch die Ausgabe neuer Aktien finanzieren zu können: "Mit acht Firmen sprechen wir schon intensiver."

Erste Abschlüsse seien im ersten Quartal 2005 möglich. Bei Kaufpreisen über 10 Mio. Euro kündigte Tantscher eine Kapitalerhöhung an, möglicherweise auch unter Ausschluss des Bezugsrechts der Altaktionäre.

Strategischer Kernaktionäre gesucht

Die Eigentümerstruktur will Tantscher durch die Hereinnahme strategischer Kernaktionäre, die den angekündigten Expansionskurs des Unternehmens mittragen wollten, verbreitern. Dazu soll die HV eine Aufstockung der Aufsichtsratsmitglieder auf maximal zehn bewilligen, um Platz für die nicht näher genannten, neuen Großaktionäre zu schaffen.

Zur Zeit hält Aufsichtsratschef Thomas Streimelweger 20 Prozent, Tantscher 9 Prozent und das Management weitere 4 Prozent. Auf die ebenfalls börsenotierte AvW Invest entfallen 10 Prozent und auf die Österreichische Postversicherung 5 Prozent, der Rest befindet sich in Streubesitz.

Im Jahresverlauf aufgekeimte Übernahmegerüchte - als möglicher Käufer wurde Siemens genannt - bestätigte Tantscher am Rande der Veranstaltung nicht. Es seien keine Interessenten an ihn herangetreten. (APA)