Am wichtigsten ist ihnen dabei die Verlängerung der täglichen Normalarbeitszeit von acht auf zehn Stunden und der täglichen Maximalarbeitszeit auf zwölf Stunden - Forderungen, die die Metallerrunde vorige Woche bereits sprengten. Das Hauptmotiv für den Vorstoß: 76 Prozent wollen Überstundenzahlungen und die Lohnkosten insgesamt senken.
"Veränderungen kommen auf uns zu"
32 Prozent der IV-Mitglieder halten die bestehenden Möglichkeiten übrigens für ausreichend, 35 Prozent nützen diese voll aus. Zufall? IV- Generalsekretär Markus Beyrer schloss nicht aus, das diese Aussagen von denselben Unternehmern kamen, man habe die Fragen nicht verknüpft. Einen Zusammenhang mit der Metallerrunde schloss IV-Präsident Veit Sorger freilich aus: "Wir machen keine Äußerungen zu Lohnverhandlungen." Aber: "Ein Blick über die Grenze zeigt, dass Veränderungen auf uns zukommen." Daher müsse man neue Modelle entwickeln.
Ein großes Anliegen ist dem früheren Frantschach-Chef auch die Änderung des Übernahmegesetzes. Der Fall Böhler-Uddeholm (BU) zeige deutlich, dass eine Befreiung von einem Pflichtangebot unter bestimmten Bedingungen sinnvoll sei. "Sonst packen die internationalen Investoren ihr Binkerl und gehen an eine andere Börse", warnt Sorger vor Abschreckungsaktionen für Kernaktionäre.
Anlass für die von der IV sonst abgelehnte Anlassgesetzgebung ist der Fall Fries bei BU. Nach Ansicht der Übernahmekommission könnte bei BU mit dem Abzug der ÖIAG ein Kontrollwechsel hin zur Fries-Gruppe stattgefunden haben, weil diese mit ihren 25,65 Prozent die Hauptversammlung dominiert. Ob der neue Kernaktionär tatsächlich ein Pflichtangebot legen muss, ist offen; es könnte auch eine Stimmrechtsbeschränkung verfügt werden.