Traiskirchen - Vor zwei Wochen waren es an die 1700 Menschen, mit Stichtag Donnerstag lebten rund 1300 Asylwerber im Lager Traiskirchen. Immer noch viel zu viele für Bürgermeister Fritz Knotzer (SP), der eigentlich "nur 300" Flüchtlinge in seiner Gemeinde beherbergen möchte und an eine diesbezügliche Vereinbarung mit dem Innenministerium aus den 1990er-Jahren erinnerte.

Auf Innenministeriumsseite setzt man das Ziel indes mit 1000 Lagerinsassen fest: "Wir müssen weiter nach unten", sagte der Leiter der Betreuungsstelle, Franz Schabhüttl. Also hoffe er, um Ersatzquartiere aufzutreiben, "weiter auf die Bundesländer. Wenn die Bund-Länder-Vereinbarung einmal erfüllt ist, dann wird sich die Situation rasch entspannen." In Sachen Flüchtlingsunterbringung in den Ländern findet am kommenden Donnerstag ein weiteres Landeshauptleutetreffen statt.

Kopfzerbrechen bereitet Schabhüttl das Haupthaus, in dem nur der Ostflügel bewohnt werden kann, weil für eine Renovierung des Westtrakts die Bewilligung durch die Gemeinde Traiskirchen fehlt. Seit einem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Baden (DER STANDARD berichtete) sei auch im Ostflügel die Insassenzahl limitiert.

Die Wiener Lokalbahnen haben indes mitgeteilt, dass in den Zügen der Badner Bahn, die durch Traiskirchen verkehrt, ab kommenden Montag Sicherheitspersonal mitfahren wird. (APA, bri/DER STANDARD, Printausgabe, 29.10.2004)