Die wissenschaftliche Erforschung dieser genetischen Veranlagungen steckt jedoch laut Hebebrand noch in den Anfängen. Gesichert sei bisher nur, dass etwa zwei bis vier Prozent aller Menschen mit einer ausgeprägten Adipositas Mutationen im so genannten Melanokortinrezeptor-4-Gen aufweisen.
Die Betroffenen seien etwa 15 bis 30 Kilogramm schwerer als ihre Familienangehörigen ohne Mutation. Zudem gebe es im selben Gen bei vier Prozent aller Menschen eine Variante, die vor Übergewicht schütze. Die Träger dieser Variante seien durchschnittlich 1,5 Kilogramm leichter.
Gene und Genvarianten
Nach Hebebrands Angaben sollen in dem auf drei Jahre angelegten Netzwerk die Gene und Genvarianten identifiziert werden, die das Körpergewicht beeinflussen. Die Häufigkeit dieser Genvarianten sollen in der Allgemeinbevölkerung, bei Patienten mit Adipositas und bei Patienten mit Folgestörungen untersucht werden. Das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit vier Millionen Euro.