London - Die angeschlagene britisch-französische Eurotunnel-Betreibergesellschaft hat am Freitag ihren Sanierungsplan vorgelegt, mit dem sie ihr Überleben sichern will. Neben dem Abbau von Stellen und Serviceangeboten bemüht sich das Unternehmen den Angaben zufolge auch um eine deutliche Reduzierung seiner Schulden von 6,4 Mrd. Euro.

Gespräche mit Gläubigerbanken

Der Betreiber des Bahntunnels zwischen Frankreich und Großbritannien nahm nach eigenen Angaben bereits Gespräche mit seinen Gläubigerbanken auf, um den Schuldenstand auf ein tragbares Niveau zu senken. Analysten sagten, Eurotunnel könnte dabei einen massiven Tausch von Schulden in Aktien anstreben. Der Kurs der Eurotunnel-Aktie fiel am Freitag an der Pariser Börse um über sieben Prozent auf 0,26 Euro.

Eurotunnel konnte sich nie von den hohen Anlaufkosten des Projektes erholen. Das Unternehmen leidet außerdem seit einigen Jahren unter dem harten Wettbewerb von Billigfliegern und Preissenkungen der Fähren über den Ärmelkanal.

Hohe finanzielle Belastungen

Eurotunnel-Chef Jean-Louis Raymond sagte, Stellenabbau und Verringerung des Leistungsumfangs reichten nicht aus, "um unsere Zukunft zu sichern". Die Finanzstruktur der Gruppe bleibe anfällig und die hohen finanziellen Belastungen würden die operativen Ergebnisse weiterhin belasten. Eurotunnel hatte bereits 2003 Schwierigkeiten, die fälligen Zinsen an die Banken zu zahlen. (APA/Reuters)