Wien – Groß ist die Aufregung in der Werbe- und Medienbranche sowie klarerweise bei Gallaher, vormals Austria Tabak: Nach dem vorliegenden Begutachtungsentwurf von VP-Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat soll eine neue EU-Richtlinie zum Werbeverbot für Tabakwaren bereits früher und rigoroser umgesetzt werden, als dies Brüssel verlangt.

Einen "Überfall" durch das Gesundheitsministerium beklagt der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ). Auch der Fachverband Werbung in der Wirtschaftskammer Österreich kritisiert das geplante Verbot scharf.

Umsetzung bis Ende Juli vorgeschrieben

Der Hintergrund: Die EU schreibt in ihrer Richtlinie eine Umsetzung des Tabakwerbeverbotes bis Ende Juli 2005 vor. Rauch-Kallat will die Richtlinie schon zu Jahresbeginn 2005 umgesetzt wissen, wobei über den Zeitpunkt "noch geredet werden kann", wie ihre Sprecherin sagte. Darüber hinaus will die Ministerin Werbung und Sponsoring in Österreich generell verbieten, ausgenommen sein soll nur die Werbung in Tabak- Fachmedien. Die EU erwähnt etwa die Werbung in Kinos und auf Plakaten nicht, heißt es bei Gallaher. Auch verbiete die EU nur internationales Sponsoring, nicht aber nationales. (miba, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.10.2004)