
Erst einmal,
verehrter Dr. Sigmund Freud, war da ein Traum. Mitten in stockfinstrer Nacht, Herden von Elefanten. Kommen Sie jetzt bloß nicht plattitüd mit Rüsseln und Phallussymbolen, in Afrika sind solche Träume logisch.

Einer
besagter "Rüsselköpfe" (frei nach Karl Valentin) beliebte zu brüllen. "Das", meinte sachlich jener Tiroler Kollege, mit dem der STANDARD-Autor das Zelt im botswanischen Busch teilte, "war ein Löwe!" - "Quatsch", vermischte der Träumer Traumbild und Realität, "das war ein Elefant."

Manchmal
haben selbst Tiroler Recht. Der grollende Bursche mit zoologischem Namen Panthera leo trollte zum Wasserloch, streifte dabei drei Meter am "Elephant Valley Bush Camp" entlang, wie lokale Fährtenleser frühmorgens zeigten. Leo jedenfalls hinterließ, wie die gesamte Region im Vierländereck Sambia, Namibia, Botswana, Simbabwe, bleibenden Eindruck.

Jeep
präsentierte also seinen modellgepflegten Cherokee dort, wo Löwenzahn wörtlich genommen wird. Analogie? Bei der Marke gilt ja auch "Geländewagen" wörtlich, und so ging's auf Rundkurs von Livingstone (Victoria-Fälle, Sambia) den Sambesi lang nach Westen, dann Schwenk Süd durch den Caprivi-Zipfel (Namibia; benannt nach Leo von Caprivi, Nachfolger Bismarcks), dann wieder nach Osten, rund um den Chobe-Nationalpark, Botswana.

Privatreisenden
sei oftmaliger Grenzübertritt weniger empfohlen, es sei denn, man ist abenteuerlich drauf, Ärger gewohnt und hat Zeit genug. Um die Beseitigung aller lästigen Hürden machte sich das Jeep-Organisationsteam verdient, thanks Nathalie. Die Teilnehmer an der "Jeep Adventure Africa" - Journalisten aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Australien - kamen solcherart so zügig voran, wie es das Programm empfahl.

Außerdem,
bittschön, kein einziger Cherokee zerstört, die Gruppe in der Woche davor - Collegas aus Spanien, Russland, Japan, Türkei - sei diesbezüglich engagiert fuhrparkminimierend unterwegs gewesen, hieß es.

Obwohl,
zwei austriakische Szene-Grandseigneurs gaben sich schon auch Mühe. Bei Übernahme ihres Fahrzeug war das Getriebe jedenfalls akustisch deutlich zu lokalisieren, und der "Weihnachtsbaum" (Alarmsignal im Display) blieb gleich im Dauerbetrieb.

Was soll's,
alles unbeschadet überstanden: löchriger Asphalt, staubige Sandpisten, unwegsames Buschland, extremes Gelände. Duncan Barbour, Jeeps sympathisch-emphatischer Mann für's Grobe, erwies sich, mit ortsansässigen Rangern, als optimaler Führer auch im Gelände-Detail. Auf seinen obligatorischen Schottenrock verzichtete er allerdings, mag sein aus einer gewissen Antipathie gegenüber schwarzen Mambas und andrem Geschläng.

Jeeps Cherokee
zeigt sich deutlich gereift. Speziell der erstarkte Selbstzünder, ein 2,8-l-Common-Rail-Turbodiesel, macht sich positiv bemerkbar: 163 PS, Drehmoment ohne Ende (400 Nm), dazu noch vorbildlich leise.

Fein dazu
passt das ebenfalls neue 6-Gang-Getriebe, außerdem gibt's spürbar bessere Sitze. All dies in Österreich ab Jahreswechsel und ab 34.600 €.

Und Jeep
startet jetzt durch: Der neue Grand Cherokee kommt Mitte 2005, dann eine ganz neue Modellreihe (wohl im Stil der Studie Compass), und damit sei "noch lang nicht Schluss", orakelte ein Manager über das künftige Füllhorn Jeep.

Apropos:
Für die Kids der Mabele Schule, in die der Cherokee-Treck auch einfuhr, ist Jeep schon jetzt eine Art Christkind: Dem verdanken sie Wasserleitung, frisch getünchte Gebäude, Sport-Dressen, etc.; als Dank komponierten sie: "I love my Jeepy."

Und,
Karl Valentin, erster Absatz, Dialog im Zoo: "Warum heißt'n das Nashorn Nashorn?" - "Ganz einfach: Weil's ein Horn auf der Nase hat." - "Und warum heißt der Elefant Elefant?" - "Weil er ein Ele am Fant hat." - "Quatsch: Der müsste doch Rüsselkopf heißen!" - "Sag's dem Direktor!" (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 29.10.2004)
Link
Jeep