Kitzbühel - Bei der jährlichen Generalversammlung des Kitzbüheler Tennisclubs (KTC), der für die Durchführung des größten Freiluft-Tennisturniers Österreichs (Generali open) verantwortlich ist, kam es am Freitagabend zu einem Paukenschlag. Peter Scheiring, der im Sommer 2001 als Präsident die Nachfolge von Klaus Lackner angetreten hatte, und der gesamte Vorstand traten wegen unüberbrückbarer Differenzen mit Bürgermeister Klaus Winkler mit sofortiger Wirkung zurück.

Noch kein neuer Vorstand in Sicht

Bei der nächsten Generalversammlung am 19. November soll der neue Vorstand mit einem neuen Präsidenten gewählt werden. Wer der nächste Vorsitzende sein könnte, ist auf Grund dieser unerwarteten Entwicklung vorerst nicht abzusehen.

"Der Grund für diesen Entschluss ist ein dramatisch schlechtes und irreparables Verhältnis zum Bürgermeister, der uns unter anderem Briefe in einer inakzeptablen Tonart schreibt", berichtete Scheiring in einem Telefonat mit der APA. "Da aber Harmonie für Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit ist, haben wir alle uns zu diesem Schritt entschlossen. Mit diesem Rücktritt geben wir dem Klub die Möglichkeit ein anderes Präsidium zu installieren. Vielleicht finden unsere Nachfolger eine bessere Gesprächsbasis zum Bürgermeister als wir", führte Scheiring weiter aus.

Zukunft von Turnierdirektor Küchenmeister offen

Zum Kreis der zurückgetretenen Vorstandsmitglieder zählt auch der langjährige Vizepräsident Hellmuth Dieter Küchenmeister. Das bedeutet gleichzeitig das Ende der knapp 50-jährigen Vereinstätigkeit des 68-jährigen Kitzbühelers. Ob der unabhängig davon dem Generali Open als Turnierdirektor erhalten bleibt, wird nun der Scheiring-Nachfolger zu entscheiden haben. Küchenmeister: "Ich wäre bereit, denn ich habe großes Interesse daran, dass der Bestand dieses Turniers gesichert ist." Dem neuen Vorstand wird er zwar nicht mehr angehören, doch könnte er sich eine Beratertätigkeit vorstellen.

Zuletzt gab es über einige Vertragspunkte auch Auffassungsunterschiede mit Hauptsponsor Generali, was aber laut Scheiring mit dem Rücktritt "gar nichts" zu tun hatte. "Das sind ganz normale Geschäftsfälle, die man ausverhandeln muss." (APA)