Bild nicht mehr verfügbar.

Vielleicht sollte Rauch-Kallat ihre Kraftquellen für die Frauenpolitik einsetzen.
Foto: APA/GUENTER R. ARTINGER
Themenverfehlung könnte frau angesichts der am Samstag getätigten Äußerungen von Maria Rauch-Kallat seufzen. Aber das ist ja nichts Neues, zählt doch die Verfehlung des Themas zu den besonderen Qualitäten der ÖVP-Ministerin. Und darum sollten wir uns das Seufzen schön langsam abgewöhnen und endlich zur Kenntnis nehmen, dass sich Frauen von der derzeitigen Frauenministerin nichts mehr zu erwarten brauchen. Das ist kräfteschonender. Und um Kraft und Kräfte geht es Rauch-Kallat ja ebenso. Wenn auch mit einer ganz und gar anderen Motivation.

Bei einem Pressefrühstück der ÖVP-Frauen hat sie doch tatsächlich ihre "Kraftquellen" verraten. Lachen und Heiterkeit, sich täglich eine Freude machen und Prioritäten setzen, das seien ihre Geheimrezepte, so die Politikerin. Und geradezu verschwörerisch führte sie weiter aus: entscheidend sei, sich nicht in Stress bringen zu lassen. Nicht, dass dies das Thema der Veranstaltung gewesen wäre. Aber das scheint Rauch-Kallat nicht zu berühren, wie wir schon mit der Beschreibung ihrer Vorliebe für Themenverfehlungen angemerkt haben.

Dabei würde es an Themen nun wirklich nicht mangeln. Da wäre zum Beispiel die desaströse Frauenpolitik zu diskutieren. Oder die gegenwärtige Gesundheitspolitik. Oder in ihrer Funktion als Gesundheits-UND Frauenministerin die Auswirkung der ersteren auf die letzteren. Aber Rauch-Kallat blieb ungerührt und uninteressiert. Alles was sie wollte war zu zeigen, wie sie selbst mit ihrem Stress - aktuell dem Platzen der Einigung über den Finanzausgleich im Gesundheitsressort - umgehe. Ihr Tipp: "Man soll sich nie unerreichbare Ziele stecken".

Danke, Frau Ministerin für dieses Bekenntnis! Bitte lassen Sie sich weiterhin nicht stressen! Bleiben Sie gelassen und heiter! Schön für Sie, dass Sie noch lachen können. Der Mehrheit der Frauen dieses Landes ist es angesichts Ihrer Anti-Politik schon längst vergangen. Aber das soll Sie nicht tangieren. (dabu)