Innsbruck - In Tirol wurde am Montagabend das von der Landesregierung beschlossene ausgedehnte Lkw-Nachtfahrverbot auf der Inntalautobahn (A 12) wirksam. Während der Wintermonate dürfen Schwerfahrzeuge bereits zwischen 20.00 Uhr und 5.00 Uhr nicht mehr auf der wichtigen Transitroute fahren.

Ausnahmeregelung

Lkw der Klasse "Euro 4" sind aus dem Verbot ausgenommen. Von den zuständigen Politikern wurde darauf verwiesen, dass das bisherige Nachfahrverbot zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr eine Reduktion der Schadstoffwerte von sieben Prozent gebracht habe. Die neue Regelung soll dies noch verstärken.

Die Ausnahme der "Euro 4"-Lkw soll Anreiz für die heimische Wirtschaft sein. In vielen Betrieben gibt es derzeit noch Lkw der Klassen "Euro 0" und "Euro 1". Mit einer Umrüstung des Fuhrparks auf "Euro 4" könnten die Unternehmer auch in der Nacht fahren.

"Rosstäuscherei"

Das Transitforum Austria-Tirol befürchtet indessen eine Umgehung des Nachtfahrverbotes. Die Transitgegner verwiesen am Montag auf die Ausnahmen für so genannte Euro-4-Lkw und warfen Landesregierung und Wirtschaftskammer Tirol "Rosstäuscherei" vor. Sowohl Scania als auch Iveco könnten sofort liefern und damit könne das Nachtfahrverbot legal umgangen werden.

Internationale Transitfuhrunternehmen würden ihre Fahrzeuge im Ein- bis Zwei-Jahres-Rhythmus auf Grund der hohen Kilometerleistung austauschen. Wer also beispielsweise auf Baustellen in den Seitentälern tätig sei, müsse schauen, dass er vor 20.00 Uhr wieder im Betriebsstandort ist - oder im Führerhaus übernachten.

Zu Hause und in Brüssel

Wer zu Hause ohne Zwang selbst das Nachtfahrverbot durch unnötige Ausnahmen ausheble, brauche in Brüssel nicht zu behaupten die Gesundheit habe für ihn "Vorrang vor dem freien Warenverkehr", kritisierte Transitforum-Chef Fritz Gurgiser.(APA)