Armee zerstört Haus des Selbstmordattentäters von Tel Aviv
Gebäude mit Bulldozern demoliert und Nablus abgeriegelt - Selbstmordanschlag hatte vier Tote und rund 30 weitere Verletzte gefordert
Redaktion
,
Nablus - Einen Tag nach einem
palästinensischen Selbstmordanschlag in Tel Aviv hat Israels
Armee am Dienstag das Haus des Attentäters in Nablus zerstört.
Auch die Häuser zweier Männer, die den 16-Jährigen mit der
Tat beauftragt hätten, seien niedergerissen worden, erklärte die
Armee. Soldaten riegelten zudem die Stadt im Westjordanland ab,
wo der Täter in dem Flüchtlingslager Askar lebte. Die Region
gilt als Hochburg radikaler Palästinenser. Der Armee-Einsatz
machte 29 Menschen obdachlos, darunter die Eltern und zehn
Geschwister des Täters.
"Kollektivstrafe"
"Die Zerstörung der Häuser von Terroristen ist ein klare
Botschaft an Selbstmordattentäter und ihre Komplizen, dass
jeder, der an Terrorakten beteiligt ist, den Preis dafür zahlen
muss", hieß es in einer Armee-Erklärung. Mit der Zerstörung der
Wohnhäuser palästinensischer Selbstmordattentäter will die Armee
nach eigenen Angaben andere Extremisten vor neuen Anschlägen
abschrecken. Die Palästinenser und Menschenrechtsgruppen
verurteilen das Vorgehen dagegen als Kollektivstrafe.
Mit dem Anschlag auf einem Markt im Zentrum Tel Avivs hatte
der Jugendliche am Montag drei Menschen mit in den Tod gerissen.
Zu der Tat bekannte sich die radikale Volksfront zur Befreiung
Palästinas (PFLP), einer bewaffneten Gruppe innerhalb der
Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO von
Palästinenser-Präsident Jassir Arafat. Dieser verurteilte die
Tat. Die israelische Regierung machte Arafat für den Anschlag
verantwortlich. Arafat wird derzeit in einem Krankenhaus bei
Paris behandelt. (APA/dpa/red/Reuters)
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