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Polizei, Rettungsmannschaften und Helfer versorgen die Verletzten.

Foto: REUTERS/Ofer Vaknin
Nablus - Einen Tag nach einem palästinensischen Selbstmordanschlag in Tel Aviv hat Israels Armee am Dienstag das Haus des Attentäters in Nablus zerstört. Auch die Häuser zweier Männer, die den 16-Jährigen mit der Tat beauftragt hätten, seien niedergerissen worden, erklärte die Armee. Soldaten riegelten zudem die Stadt im Westjordanland ab, wo der Täter in dem Flüchtlingslager Askar lebte. Die Region gilt als Hochburg radikaler Palästinenser. Der Armee-Einsatz machte 29 Menschen obdachlos, darunter die Eltern und zehn Geschwister des Täters.

"Kollektivstrafe"

"Die Zerstörung der Häuser von Terroristen ist ein klare Botschaft an Selbstmordattentäter und ihre Komplizen, dass jeder, der an Terrorakten beteiligt ist, den Preis dafür zahlen muss", hieß es in einer Armee-Erklärung. Mit der Zerstörung der Wohnhäuser palästinensischer Selbstmordattentäter will die Armee nach eigenen Angaben andere Extremisten vor neuen Anschlägen abschrecken. Die Palästinenser und Menschenrechtsgruppen verurteilen das Vorgehen dagegen als Kollektivstrafe.

Mit dem Anschlag auf einem Markt im Zentrum Tel Avivs hatte der Jugendliche am Montag drei Menschen mit in den Tod gerissen. Zu der Tat bekannte sich die radikale Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), einer bewaffneten Gruppe innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO von Palästinenser-Präsident Jassir Arafat. Dieser verurteilte die Tat. Die israelische Regierung machte Arafat für den Anschlag verantwortlich. Arafat wird derzeit in einem Krankenhaus bei Paris behandelt. (APA/dpa/red/Reuters)