Palm Harbor/Florida - Der Weltranglisten-Führende Vijay Singh hat als erster Golfprofi auf der US-PGA-Tour mehr als zehn Millionen Dollar Preisgeld in einer Saison verdient. Mit 266 Schlägen errang der 41-Jährige von den Fidschi-Inseln am Sonntag bei den Chrysler Championships in Palm Harbor/Florida seinen neunten Saisonsieg und stellte damit die Bestleistung des US-Amerikaners Tiger Woods ein. Nur dem legendären Sam Snead (USA) gelangen 1950 mit elf Titeln mehr Saison-Erfolge. Singh kassierte 900.000 Dollar und hält nun bei insgesamt 10,725 Millionen Dollar.

"Es ist unglaublich, ich kann es kaum fassen", suchte Singh vergeblich nach Erklärungen für die Serie seiner Bestleistungen. Den Höhepunkt glaubte er mit der Wachablösung von Tiger Woods an der Spitze der Weltrangliste und mit dem Major-Triumph bei den US-PGA-Championships bereits erreicht zu haben. Bei 173 Turnieren in den ersten acht Jahren seiner Karriere hatte der Mann, dessen Name übersetzt passender Weise "Sieg" bedeutet, insgesamt zehn Millionen Dollar verdient. 2004 reichten dafür ganze zehn Monate.

Klarer Vorsprung in der Rangliste

"Die Siege fallen mir offenbar einfach so zu und ich genieße jede Sekunde", erklärte Singh, der vor Jahren wegen einer angeblich gefälschten Scorekarte auf der Asian Tour gesperrt und für 24 Monate als "Resident Pro" des Keningau Clubs auf Borneo verbannt wurde. Sein Stundenlohn betrug damals etwa zehn Dollar. Singh führt vor dem US-Saisonabschlussturnier, der Tour Championship am Donnerstag, die Weltrangliste mit 14,14 Punkten vor Ernie Els (12,21/RSA) und Woods (11,31) so deutlich an, dass er für lange Zeit die Nummer eins bleiben wird.

Woods, der mit über 330 Wochen an der Weltspitze wohl einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt hat, kündigte auf seiner Homepage www.tigerwoods.com an, am Donnerstag nach den Flitterwochen mit Frau Elin wieder ins Millionen-Geschäft einsteigen zu wollen.

Die Preisgeld-Jahreswertung der Europa-PGA-Tour führt zum zweiten Mal in Folge der Südafrikaner Ernie Els an. Der Weltranglisten-Zweite stellte mit dem Gesamtverdienst von 4,06 Millionen Euro ebenfalls einen Rekord auf. Er gewann fast eine Million Euro mehr als der Engländer Lee Westwood im Jahr 2000. Die österreichischen Profis Markus Brier (261.634,60 Euro) und Martin Wiegele (21.746,04 Euro) belegten die Plätze 82 und 210. (APA/red)

Resultat US-PGA-Tour - Palm Harbor (5 Mio. Dollar/Par 71): 1. Vijay Singh (FIJ) 266 (65/69/67/65) - 2. Jesper Parnevik (SWE) und Tommy Armour (USA) je 271 - 4. Joe Durant (USA) 272 - 5. Kirk Triplett (USA) 273 - 6. Robert Allenby (AUS) und David Toms (USA) je 274

  • Weltrangliste: 1. Singh 14,14 Durchschnittspunkte - 2. Ernie Els (RSA) 12,21 - 3. Tiger Woods (USA) 11,31 - 4. Phil Mickelson (USA) 7,65 - 5. Retief Goosen (RSA) 6,97 - 6. Davis Love III (USA) 6,61 - weiter: 210. Markus Brier (AUT) 0,76 - 510. Martin Wiegele (AUT) 0,19

  • Preisgeld-Rangliste der US-PGA-Tour 2004: 1. Singh 10,725.166 Dollar - 2. Mickelson 5,672.323 - 3. Els 5,629.025 - 4. Woods 4,717.472 - 5. Stewart Cink (USA) 4,344.670

  • Preisgeld-Schlussrangliste (Order of Merit) der PGA European Tour 2004: 1. Els 4,061.904 Euro (15 gespielte Turniere) - 2. Goosen 2,325.202 (13) - 3. Padraig Harrington (IRL) 1,910.393 (20) - 4. Miguel Angel Jimenez (ESP) 1,886.236 (27) - 5. Thomas Levet (FRA) 1,727.944 (28) - weiters: 82. Brier 261.634,60 (27), 210. Wiegele 21.746,04 (28)