Wien- Raloxifen, eine Wirksubstanz, die an den Östrogen-Rezeptoren ansetzt und gegen Osteoporose nach der Menopause verwendet wird, verringert bei den Behandelten das Risiko für invasiven Brustkrebs. Das berichteten britische Forscher auf dem Kongress.

Frauen, die an Osteoporose erkrankt sind, werden häufig mit einer Hormonersatztherapie (HRT) behandelt, die das Risiko eines vermehrten Auftretens von Brustkrebs mit sich bringt. Deshalb ist es wichtig zu untersuchen, ob diese Behandlung die Effektivität von später verwendetem Raloxifen in der Verminderung des Brustkrebsrisikos in diesem bedeutenden Teil der Bevölkerung beeinträchtigt. Bei der Substanz handelt es sich um einen spezifischen Östrogen-Rezeptor-Modulator (SERM), der zwar dort ansetzt, bei dem es sich aber nicht um ein Östrogen handelt.

Analyse belegt Wirkung

Univ.-Prof. Dr. Trevor Powles, emeritierter Professor am Institute of Cancer Research in London, und seine Mitarbeiter haben in einer Untergruppe der CORE Studie, die von Eli Lilly finanziert wurde, eine Analyse durchgeführt, die bestimmen sollte, ob Raloxifen eine Verringerung des Brustkrebsrisikos bei Frauen in der Postmenopause bewirkt, die an Osteoporose leiden.

Der Experte: "In dieser Analyse haben wir gezeigt, dass Raloxifen bei diesen Patientinnen unabhängig von der vorhergehenden Behandlung mit Hormonersatztherapie für die Verringerung des Brustkrebsrisikos verantwortlich ist." Allerdings gibt es Berichte, wonach Frauen unter einer Raloxifen-Behandlung vermehrt Thrombo-Embolien bekommen." (APA)