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Mit dem Besuch des israelischen Außenministers Moshe Katzav konnte Bundespräsident Heinz Fischer im Oktober in den ORF-Nachrichten ausgiebig Redezeit für sich verbuchen. Ansonsten hatte der Bundeskanzler das Wort.

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"Asylproblematik, Diskussionen um den EU-Beitritt der Türkei, die Angelobung der neuen Außenministerin Ursula Plassnik und die Budgetdebatte": Staatstragende Gründe führt Mediawatch an, um die Medienpräsenz von Wolfgang Schüssel zu erklären. Das Innsbrucker Forschungsinstitut errechnete im Oktober 178 Sekunden Redezeit für den Bundeskanzler. Damit liegt er deutlich vor Finanzminister Karl Heinz Grasser mit 123 Sekunden.

Ins Bild rücken konnte sich auch Bundespräsident Heinz Fischer. Bei den O-Tönen belegt er Platz drei mit 104 Sekunden. Beim Besuch des israelischen Präsidenten Moshe Katzav und der Debatte um den EU-Beitritt der Türkei kam er besonders in der "ZiB 1" ausgiebig zu Wort.

Löwenanteil ÖVP

Dahinter platzierte sich ÖVP-Klubobmann Wilhelm Molterer. Auf Platz fünf scheint der erste Oppositionspolitiker auf: Alexander Van der Bellen mit 89 Sekunden.

In den meistgesehenen "ZiBs" ergibt sich ein ähnliches Bild für Schüssels Partei: Die Budgetrede und die Finanzausgleichsverhandlungen waren Auslöser für die mediale Präsenz der ÖVP in der "ZiB 1". Mit 58 Prozent nimmt sie den Löwenanteil für sich in Anspruch. Die übrigen Parlamentsparteien kommen nicht einmal zu dritt auf diese Zahl. Bei der "ZiB 2" kann die VP 42 Prozent für sich verbuchen. Die FP kommt auf rund 28 Prozent, SP auf 18, die Grünen auf 11,5 Prozent.

Die Oppositionsparteien finden O-Töne am ehesten in der "ZiB 3": Die SPÖ zu knapp 31 Prozent, die Grünen zu 26 Prozent.

Eine Abweichung von dieser Aufteilung ergab sich laut Mediawatch nur beim Thema Finanzausgleich. Die SPÖ verzeichnete mit 56 Prozent am meisten Redezeit. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 2.11.2004)