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Foto: Reuters/Wiegmann
Berlin - Das Berliner Museum für Fotografie zeigt neben dem fotografischen Werk von Helmut Newton (1920-2004) jetzt auch persönliche Gegenstände aus seinem Nachlass. "Es ist mein Geburtstagsgeschenk für Helmut und sein Geschenk an die Berliner", sagte June Newton am Freitag in Erinnerung an ihren Mann, der am 31. Oktober 84 Jahre alt geworden wäre. Die Schau "Private Property" komplettiert die bereits bestehenden Ausstellungsteile "Us and Them" und "Sex and Landscapes".

June Newton stürzte sich nach Helmut Newtons Tod in die Museumsarbeit

June Newton stürzte sich nach dem Tod ihres Mannes im Januar mit viel Energie in die Museumsarbeit. "Ich denke nicht an die Zukunft, ich lebe jetzt", sagte sie. Das Museum empfinde sie als sehr lebendig. "Es ist nicht traurig." Auch für die Erweiterung des Museums habe die Helmut Newton Stiftung keine öffentlichen Gelder beansprucht. "Jeden Cent haben wir aufgebracht", sagte June Newton.

Fessel-Seile und künstliche Brüste

Newtons erste, 1932 in Berlin gekaufte Kameraausrüstung gehört zu den Ausstellungsstücken, daneben zahlreiche weitere Kameras, Objektive und Stative. Handschellen, hochhackige Schuhe, Pistolen, Fessel-Seile und künstliche Brüste waren Accessoires bei Fotoshootings mit berühmten Models. 100 Ausstellungsplakate dokumentieren Newtons Lebenswerk. Seine enge Beziehung zu seiner Heimatstadt Berlin, die Newton 1938 verlassen musste, wird durch Originalfotos seiner Kindheit und Jugend illustriert. Dargestellt werden auch die Stationen von Newtons Zeit in der Emigration.

"Newtonmobil"

Größtes Exponat der neuen Ausstellung ist das "Newtonmobil", eine Jeep-Spezialanfertigung für den Autofan Newton in Blau und Silber. Auch Teile seiner Bibliothek und seines Büros in Monte Carlo stehen nun in Berlin. In Newtons alten Terminkalendern sind Verabredungen mit Kevin Costner, Dennis Hopper und Claudia Schiffer vermerkt. In zahlreichen Notizbüchern hielt der Fotograf Ideen für neue Fotokompositionen und Modeaufnahmen fest.

Filme

Eine Haarlocke von Newton ist nun ebenso in der Vitrine zu bewundern wie sein Smoking und seine geliebten Turnschuhe und die gelben Socken. Von June Newton gedrehte Filme zeigen den Fotografen bei der Arbeit mit Giorgio Armani, Isabelle Huppert, Jeanne Moreau oder Luciano Pavarotti.

Seit seiner Eröffnung im Juni haben nach Angaben des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, bereits mehr als 120 000 Menschen das Museum für Fotografie besucht. Zum Start des neuen Ausstellungsteils gibt es am 2. November einen Tag der Offenen Tür, bei dem die Sammlung kostenlos besichtigt werden kann. (APA/dpa)