Wiesbaden - Die Herkunft der in die Schweiz verschobenen Schwarzgeld-Millionen der hessischen CDU bleibt unklar. Der frühere Bundesschatzmeister der Christdemokraten, Walther Leisler Kiep, hat am Montag vor dem Landgericht Wiesbaden jedes Wissen über diese Frage bestritten.

Mehr als 20 Jahre nach dem geheimen Transfer von umgerechnet 10,6 Millionen Euro des hessischen CDU-Landesverbandes in die Schweiz ist immer noch offen, wie die Partei diese große Summe ansammeln konnte. Nach Aussage mehrerer Insider war die Partei damals eher arm. Eine Vermutung geht dahin, dass das Geld von einer gemeinnützigen Organisation kam, die Geld von Firmen sammelte. Die Organisation bezahlte damit fingierte Rechnungen der CDU. Diese Form des "Waschens" von Firmen-Spenden wurde Anfang der 80er Jahre verboten.

Wegen des Millionen-Transfers in die Schweiz ist der frühere deutsche Innenminister Manfred Kanther jetzt der Untreue zu Lasten der CDU angeklagt. Er war damals CDU-Geschäftsführer in Hessen. Mit vor Gericht stehen der ehemalige hessische CDU-Schatzmeister Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein und ein Berater. Die CDU muss wegen der Schwarzgeld-Affäre Millionen-Zuschüsse des Staates zurückzahlen. (APA/dpa)