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Böhmdorfer blickt zurück

foto: apa/gindl
Wien - In der neuen Ausgabe des Monatsmagazins "Datum" zieht der ehemalige FPÖ-Justizminister Dieter Böhmdorfer Bilanz über die bisherige Arbeit der schwarz-blauen Koalition und übt dabei harte Kritik am Koalitionspartner ÖVP.

"Banken drohten mit Liebesentzug"

Die Volkspartei drohe für die Freiheitlichen zu einer "Pythonschlange" zu werden, "die ihr Opfer auch zuerst liebevoll umarmt, um es dann zu erdrücken", schreibt Böhmdorfer im Rahmen eines "Datum"-Kommentars. Der Konsumentenschutz, für den Böhmdorfer in der ersten schwarz-blauen Koalition verantwortlich gewesen war, sei ihm auch deshalb entzogen worden, weil die "Banken der ÖVP unverhohlen mit Liebesentzug gedroht haben". Weil der ORF und viele andere Printmedien unter VP-Einfluss stünden, seien außerdem "viele Leistungen der FPÖ nicht entsprechend gewürdigt worden".

Kritik an Bartenstein

Besonders mit Wirtschaftsminister Bartenstein geht Böhmdorfer hart ins Gericht: Die Wirtschaftspolitik der Regierung orientiere sich durch den Einfluss der ÖVP an den Wünschen der Industrie, weshalb auch "der Parteisäckel der ÖVP für die nächste Wahl überquillt." Aber auch die eigene Partei bedenkt der im Juni dieses Jahres aus dem Amt geschiedene Ex-Minister mit Kritik. Bei den Koalitionsverhandlungen habe sich die "mangelnde Fähigkeit der FPÖ gezeigt, aus den Schwächen des politischen Gegners Kapital zu schlagen". Die Hoffnung auf eine Besserung der Situation der FPÖ hat Böhmdorfer indes nicht aufgegeben: "Die Hoffnung stirbt zuletzt." Die Freiheitlichen müsse es wieder schaffen, "kritische Wähler anzusprechen", wozu eine "Bündelung aller Kräfte" nötig sei. (red)