Wien - Eine Gruppe schwedischer Forscher hat starke Beweise dafür erbracht, dass Tamoxifen, eine bei der Behandlung von Brustkrebs eingesetzte Substanz, die Mortalität an koronarer Herzkrankheit bei Frauen, die mindestens fünf Jahre damit behandelt wurden, um mehr als ein Drittel senkt. Diese Ergebnisse wurden am Dienstag beim Europäischen Krebskongress im Austria Center Vienna präsentiert.

Dr. Bo Nordenskjöld und seine Mitarbeiter haben Patientinnen, die mit dem Anti-Östrogen behandelt wurden, über Jahre hinweg beobachtet. Der Experte Dr. Bo Nordenskjöld erläutert, das eine langfristige Therapie mit Tamoxifen ein Absinken der Sterblichkeit bewirkt, und zwar sowohl für Brustkrebs als auch für andere Todesursachen.

Überlebenszeit für Frauen nach Menopause verlängert

Bereits 1996 hatten Dr. Nordenskjöld und andere Forscher der Swedish Breast Cancer Group berichtet, dass fünf Jahre Tamoxifen-Therapie die Überlebenszeit von an Brustkrebs erkrankten Frauen nach der Menopause verlängert. Nunmehr, nach weiteren fünf Jahren der Nachbeobachtung von 4.175 Frauen, stellten die Forscher fest, dass auch die Sterblichkeit an koronarer Herzkrankheit innerhalb der Gruppe, die fünf Jahre lang behandelt worden war, um 30 Prozent geringer war als in der Frauengruppe, die nur zwei Jahre lang behandelt worden war.

"Tamoxifen beugt (auch, Anm.) koronaren Herzkrankheiten vor. Unsere Daten unterstützen den Einsatz von Tamoxifen in der adjuvanten Therapie der Patientinnen mit Brustkrebs sehr stark", meinte Dr. Nordenskjöld. In Zukunft könnte eine Kombination mit so genannten Aromatasehemmern, welche die körpereigene Produktion von Östrogen bremsen, zu noch besseren Ergebnissen führen. (APA)