Karlsruhe - Gute Noten haben Experten des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI den EU-Wasserstoffprojekten gegeben. Die Initiativen HYPOGEN und HYCOM, die in den kommenden zehn Jahren mit 2,8 Milliarden Euro gefördert werden, bringen die Wasserstoffwirtschaft voran und leisten damit mittelfristig einen Beitrag zu den Klimazielen des Kyoto-Protokolls.

Die Fraunhofer Forscher haben gemeinsam mit den Partnern ENEA aus Italien und RISOE aus Dänemark untersucht, ob die geplanten Projekte grundsätzlich machbar sind. Es geht darum, ob Wasserstoff als Energieträger der Zukunft gelten kann. Nach den Untersuchungen der Experten. Im Rahmen der HYCOM-Initiative sollen Regionen entwickelt werden, in denen Wasserstoff überwiegend aus erneuerbaren Energien hergestellt und in den verschiedenen Anwendungen erprobt wird.

Geeignete Technologien

Ziel von HYPOGEN ist die großtechnische gekoppelte Erzeugung von Wasserstoff und Elektrizität aus fossilen Brennstoffen, wobei CO2 abgetrennt und gespeichert wird. Damit würde erstmals im großen Maßstab nahezu emissionsfrei erzeugter Wasserstoff zur Verfügung stehen, der in Brennstoffzellen in Autos und Bussen oder in industriellen Prozessen genutzt werden könnte. Geeignete Technologien sind nach der Studie die Dampfreformierung von Erdgas und die Vergasung von Kohle. Diese Techniken, auch die CO2-Abscheidung, werden bereits erprobt. Allerdings liegen die Investitions- und Betriebskosten deutlich über denen der konventionellen Strom- und Wasserstofferzeugung, bei der große Mengen CO2-Emissionen entstehen.

Die Hürden liegen im Genehmigungsrecht von Kohlendioxid-Speichern, für die es bisher in keinem EU-Staat Gesetze gibt. Außerdem sind diese Technologien der breiten Bevölkerungsschicht unbekannt und es ist nicht klar, welche Akzeptanz die Technologien finden werden. Die Fraunhofer Experten haben daher Vorschläge gemacht, wie die Initiativen finanziert werden könnten. Neben einer Industriebeteiligung sollten Mittel von nationaler und europäischer Seite bereitgestellt werden, die durch günstige Kredite der Europäischen Investment Bank ergänzt werden sollten. Für die weiteren Detailplanungen der Initiativen laufen derzeit die Ausschreibungen im 6. EU-Forschungsrahmenprogramm. (pte)