Wien- Im Ringen um das iranische Atomprogramm haben die
an Verhandlungen beteiligten europäischen Staaten ihre Forderungen
heruntergeschraubt. Die Vorschläge Deutschlands, Großbritanniens und
Frankreichs sähen nun nicht mehr eine Aussetzung der Urananreicherung
durch Teheran auf unbestimmte Zeit vor, sagten Diplomaten am Dienstag
in Wien. Dies öffne möglicherweise die Tür für einen Kompromiss mit
der iranischen Führung. Ein entsprechendes schriftliches Angebot
wollten Vertreter aus Berlin, London und Paris noch am Abend einer
iranischen Delegation übergeben.
Bis zum Ende der Verhandlungen über langfristiges Atomprogramm
Den Angaben zufolge enthält der neue europäische Vorschlag die
Sprachregelung, wonach der Iran die Anreicherung von Uran vorerst
lediglich bis zum Ende der Verhandlungen über die langfristige
Entwicklung seines Atomprogramms aussetzen soll. Die nächste
Gesprächsrunde zwischen dem Iran und den drei europäischen Staaten
ist für kommenden Freitag in Paris vorgesehen.
Bislang bestanden die europäischen Staaten darauf, dass der Iran
die Uran-Anreicherung auf unbestimmte Zeit stoppen solle. Die
Anreicherung ist ein entscheidender Teil des nuklearen
Brennstoffzyklus'. Teheran besteht auf seinem Recht, Atomenergie
zivil nutzen zu dürfen. Besonders die USA und Israel hegen aber
Zweifel an der friedlichen Absicht des Atomprogramms. (APA)