Bern/Washington - Die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind nach Einschätzung ihrer Delegationsleiterin in den amerikanischen Wahllokalen gut aufgenommen worden. Die Züricher Abgeordnete Barbara Haering sagte am Mittwoch dem Schweizer Radio DRS, sie habe selbst zehn Wahlbüros besucht und sei "sehr interessiert und ganz warmherzig" aufgenommen worden.

"Dies war durchaus nicht selbstverständlich für mich", sagte die Leiterin der OSZE-Delegation. Vor der Präsidentenwahl habe es in einzelnen Staaten gewisse Probleme bei der Akzeptanz der Delegation gegeben. Während diese vom US-Außenministerium eingeladen wurde, sind die Wahlgesetze Sache der Einzelstaaten. Die Delegation will nach Angaben Haerings am Donnerstag einen ersten Bericht vorlegen.

Ohio

Mehreren Wahlbeobachtern der OSZE ist während der Präsidentschaftswahl in den USA der Zutritt zu Wahllokalen verwehrt worden. Seine Gruppe sei bei ihrer Tour in Columbus im Bundesstaat Ohio in drei von vier Wahllokalen abgewiesen worden, sagte der dänische Abgeordnete Soeren Soendergaard, der für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in den Vereinigten Staaten war, am Dienstag der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Die US-Behörden hätten die OSZE zwar eingeladen, hätten aber versäumt die Wahllokale davon zu unterrichten. "Das grenzt schon an Arroganz", sagte Soendergaard.

Polizei gegen OSZE-Wahlbeobachter

Seine Kollegin Carina Christensen von den dänischen Konservativen berichtete, in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida habe die republikanische Partei ihr den Zugang zu ihrem örtlichen Büro verwehrt. Die Gruppe habe die Polizei gerufen. Die Lokalpolitiker hätten erklärt, sie seien aus Washington dazu angewiesen worden. Die OSZE war vom US-Außenministerium zur Wahlbeobachtung eingeladen worden. Die Team wollte jedoch nur Eindrücke von dem Urnengang sammeln und dabei insbesondere auf die Handhabung der Wahlmaschinen achten. (APA/AP)