Britische Unternehmen leiden zunehmend unter einem Mangel an gut ausgebildetem IT-Personal. Ein Drittel der Firmen hat zuwenig Fachpersonal, ergab eine Untersuchung des Marktforschungsinstitutes Gartner bei insgesamt 3.200 Unternehmen. Und die Personalprobleme der Firmen sollen in Zukunft nicht kleiner werden, im Gegenteil: Nur um ausscheidendes Personal zu ersetzen, benötigen die Unternehmen auf der britischen Insel jährlich 156.000 bis 179.000 IT-Berufseinsteiger, berichtet der Online-Dienst TheRegister.

Zusätzlicher Bedarf

Über drei Viertel der Firmen mit IT-Personalproblemen mussten bereits den Launch neuer Produkte und Dienstleistungen verschieben, hat die Studie ergeben. Laut den Berechnungen von Gartner wird die Zahl der IT-Kräfte in der kommenden Dekade um jährlich lediglich 1,5 bis 2,2 Prozent anwachsen. Neben der Notwendigkeit, neue Posten zu besetzen, stehen die Headhunter und Personal-Rekrutierer vor allem vor der Aufgabe, natürliche Abgänge etwa durch Pensionierung, Auszeiten oder Berufswechsel zu ersetzen. Alleine aus den natürlichen Abgängen ergibt sich aber ein zusätzlicher Bedarf von 14 Prozent an neuen Mitarbeitern in der IT-Industrie.

Geschlechter-Problem

Darüber hinaus steht die Branche vor einem Geschlechter-Problem. IT-Berufe sind männlich dominiert, nur 20 Prozent der Angestellten sind Frauen. Gegenwärtig beschäftigt die britische IT-Industrie rund 580.000 Mitarbeiter. 590.000 Menschen arbeiten als IT-Professionals in anderen Industriezweigen. Insgesamt, so hat Gartner herausgefunden, haben 20 Millionen der 27 Mio. in Großbritannien Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz als Anwender mit Informationstechnologien zu tun. 40 Prozent der Anwender wurden aber niemals darauf eingeschult. (pte)