München - Der bayerische Ministerpräsident Edmund
Stoiber hat sich in einer ersten Reaktion beeindruckt über das
anhaltende Kopf-an-Kopf-Rennen bei der amerikanischen
Präsidentschaftswahl gezeigt. "Es ist so spannend, wie man es sich in
Deutschland gar nicht vorstellen kann", sagte der CSU-Chef am
Mittwochmorgen in München. "Ich bin doch eindeutig überrascht, dass
die Vorhersagen, dass Kerry, von der hohen Wahlbeteiligung mehr
Substanz gewinnen würde, so nicht eintreffen", fügte er hinzu.
Wunschkandidaten
Stoiber betonte er habe keinen Wunschkandidaten: "Wir nehmen den
Präsidenten, den die Amerikaner wählen." Ohnehin erwarte er
unabhängig vom Ausgang der Wahl wenig Veränderungen in der
amerikanischen Außenpolitik: "Die amerikanischen Interessen sind
Vormacht-Interessen", sagte Stoiber. "Da gibt es keinen Unterschied
zwischen Bush und Kerry. Vielleicht im Stil aber nicht im Inhalt."
Der CSU-Chef hält jedoch eine längere Zitterpartie für möglich,
bis der Sieger der Wahl eindeutig fest stehe: "Es kann sich noch
lange hinziehen. Lassen wir uns überraschen." Positiv wertete er die
vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung: "Man sieht die ungeheure
politische Leidenschaft der Amerikaner, die teilweise Stunden lang an
Wahllokalen anstehen." (APA/AP/dpa)