Die Republikaner nahmen den Demokraten Senatorensitze in den Südstaaten North und South Carolina, Georgia, Florida und Louisiana ab. Ein besonders bitterer Tropfen ist die Niederlage des bisherigen demokratischen Minderheitenführers Tom Daschle in South Dakota, der seinen Sitz nach einem bitteren Wahlkampf an den Republikaner John Thune abgeben musste. Auch der Senatssitz des demokratischen Kandidaten um die Vizepräsidentschaft, John Edwards, in North Carolina, fiel an den Republikaner Richard Burr, der den Sieg über den ehemaligen Stabschef von Präsident Bill Clinton, Erskine Bowles, davontrug.
Wie erwartet, war es den Republikanern ein Leichtes, den vom Südstaatendemokraten Zell Miller freigegebenen Sitz in Georgia zu erlangen. Miller hatte sich bei der republikanischen Convention als feuriger Befürworter von Präsident George W. Bush profiliert. Nahezu sicher schien, dass Senatssitze sowohl in Florida als auch Alaska an Republikaner gehen werden.
Diese Niederlagen werden auch nicht von dem überwältigenden Sieg des neuen demokratischen Superstars Barack Obama in Illinois wettgemacht, der den frei gewordenen republikanischen Senatssitz mit großer Mehrheit gegen den rechtsradikalen Alan Keyes verteidigen konnte. Auch der Sieg des Demokraten Ken Salazar über Pete Coors, Inhaber einer bekannten Bierfirma, schien Mittwoch früh nur ein schwacher Trost.
Im US-Repräsentantenhaus gab es nur wenige Sitze, die umkämpft waren: Aufgrund der oftmals nahezu absurden Verteilung von Wahlbezirken nach dem Motto des "gerrymandering" – Bezirke, die von der jeweils herrschenden Partei neu eingeteilt werden und sich manchmal salamander-‑ artig durch die Staaten schlängeln nach einem 1812 vom Gouverneur von Massachusetts, Elbridge Gerry, erfundenem System – können die Parteien an den meisten ihrer Sitze festhalten.