Anfang September in den USA ohne viel Aufhebens gestartet, gibt es mit dem heutigen Tag einen MSN Music Web Store auch in Österreich. Der Downloadservice ist unter www.msn.at/music erreichbar und bietet ein Portfolio von rund 400.000 Titeln von 12.000 Künstlerinnen und Künstlern.

99 Cent pro Titel

Gegen einen Preis von 99 Cent pro Titel können Songs im Windows Media Format geladen und entweder am PC oder auf tragbaren Geräten für den Windows Media Player gespielt werde. Das weltweit größte Softwareunternehmen arbeitet dabei hier zu Lande mit dem britischen Downloaddienstleister Loudeyes OD2 zusammen.

Weltweit größte Reichweite

"MSN Music ist bis heute in 18 Ländern verfügbar und damit der Downloaddienst mit der weltweit größten Reichweite. Über den Windows Media Player 10 ist unser Angebot allerdings bereits seit dem 12. Oktober erreichbar", versucht Microsofts Pressesprecher Thomas Lutz den Vorsprung vor der großen Apple-iTunes-Konkurrenz herauszuarbeiten.

Windows Media Player

Dabei sehen Experten hinter Microsofts Musikengagement weniger einen harten Konkurrenzkampf mit Apple, das einen Anteil von 70 Prozent des Onlinemarktes hält, als vielmehr das Interesse des Softwarekonzerns, sein erst vor kurzem gelaunchtes Medienformat Windows Media Player zu verbreiten und in der Folge mit dem Verkauf von Mediengeräten (und der darauf installierten Windows-Software) Geschäft zu machen.

Anreiz für mehr

Woraus Microsoft auch keinen Hehl macht: Man wolle die Popularität digitaler Musik für die größeren Ambitionen nutzen, zum Beispiel den Verkauf von Premium-Services und die Unterstützung für das Windows-Betriebssystem, wie MSN Corporate Vice President Yusuf Mehdi es Anfang September formulierte. "Anders als bei Apple, deren Angebot ja an die Hardware gekoppelt ist, setzt MSN Music auf breite Hardwarevarianten", betont Lutz und nennt die Zahl von bislang 70 mobilen Music-Playern, auf denen sich die Titel spielen lassen und die das Microsofts Digital Rights Management (DRM) sowie das vorgegebene WMA-Format unterstützen.

Sieben Mal Brennen

Alle Musiktitel sind mit einer digitalen Rechteverwaltung vor massenhafter Verbreitung geschützt. Microsoft gewährt Onlinekäufern das Recht, einen Song auf bis zu fünf Computer zu kopieren. Ganze Abspiellisten, beispielsweise aus dem MSN-Dienst geladene Alben, lassen sich sieben Mal auf CD brennen. Keine Einschränkung gibt es beim Kopieren der Audiotracks auf portable Music-Player.

Lokale Musikinterpreten

Bei der Musikauswahl habe man viel Wert auf die Präsenz lokaler Musikinterpreten gelegt, betont Lutz. Zu den "Fixstartern" zählen unter anderem Reinhard Fendrich, Christine Stürmer und Wolfgang Ambros. Gezahlt werden kann bei MSN Music entweder "pre-paid" als auch "à la carte" (für einen monatlichen Paketpreis). (Der Standard Printausgabe, 4.11.2004, Karin Tzschentke)