London/Bagdad - Bei einem Selbstmordanschlag nahe Bagdad sind am Donnerstag drei britische Soldaten getötet worden. Die Männer gehörten zu der britischen Einheit, die vor kurzem zur Unterstützung der US-Truppen in den hart umkämpften Großraum Bagdad verlegt worden waren.

Mit den drei Soldaten sei bei dem Autobombenanschlag auch ein ziviler Dolmetscher getötet worden, teilte die britische Regierung in London mit. Acht weitere Soldaten seien verletzt worden. "Soldaten an einer Fahrzeugkontrolle wurden mit einem improvisierten Sprengsatz angegriffen, der in einem Auto versteckt war", sagte der Sprecher der britischen Regierung in London.

Die Verlegung der 850 Soldaten umfassenden Einheit aus dem relativ friedlichen Süden in Rebellengebiete bei Bagdad war im britischen Parlament heftig diskutiert worden.

Zahlreiche Anschläge

Am Donnerstag ereigneten sich noch weitere Anschläge mit tödlichem Ausgang. Bei der Explosion einer Autobombe vor dem Rathaus der irakischen Stadt Dujail kamen vier Menschen um, 15 wurden verletzt. Ein Ratsmitglied der rund 50 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt sagte, unter den Toten seien auch zwei Sicherheitsleute.

Bei der Explosion einer Autobombe südlich von Bagdad kamen ebenfalls am Donnerstag sieben Iraker ums Leben. 15 wurden verletzt. Die Bombe explodierte in der Nähe eines Kontrollpunkts der Nationalgarde in Iskanderiya, berichtete die Nationalgarde. Unterdessen setzte die US-Armee ihre Angriffe auf die sunnitische "Rebellen-Hochburg" Falluja fort. Dabei sollen nach Krankenhausangaben vom Donnerstag sieben irakische Zivilisten getötet worden sein.

Selbstmordattentat bei Tikrit

Bei Tikrit - nördlich der irakischen Hauptstadt - raste ein Selbstmordattentäter mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto in ein Verwaltungsgebäude. Dabei wurden nach Angaben von Ärzten zehn Iraker, darunter mehrere Angehörige der Nationalgarde verletzt, sechs von ihnen schwer. (APA/dpa/AP/AP/Reuters))