Die Redakteure der ungarischen Tageszeitung "Magyar Hirlap" kämpfen um das Überleben ihres Blattes. Mit Unterschriftensammlungen und Verzicht auf Bezahlung wollen sie die drohende Einstellung verhindern, teilte der Chefredakteur Pal Szombathy mit.

Der Eigentümer der Zeitung, der Schweizer Verlag Ringier, will das traditionsreiche liberale Blatt einstellen, weil die Auflage in den vergangenen eineinhalb Jahren kontinuierlich gesunken sei (etat.at berichtete). In diesem Zeitraum seien Verluste von 1,5 Milliarden Forint (6,1 Millionen Euro) entstanden. Falls es bis zu diesem Freitag kein schriftliches Kaufangebot gibt, werde die Produktion unverzüglich eingestellt, hieß es.

Der Verlag Ringier lehnte das Angebot der Redakteure, so lange ohne Bezahlung zu arbeiten, bis ein Käufer gefunden sei, wegen steuerrechtlicher Bedenken ab. Ringier wolle die Zeitung auch nicht "für null Forint, oder für eine minimale Summe verkaufen", sagte Szombathy weiter. Die Redakteure hätten angeboten, eine Firma zu gründen, die Ringier die Zeitung abkauft. (APA)