Innsbruck - Vom einstigen Fußball-Serienmeister FC Tirol ist mittlerweile nur noch ein gigantischer Schuldenberg übrig geblieben. Mehr als 50 Millionen Euro Konkursforderungen wurden bisher nach Angaben des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV) in der Causa angemeldet. Es handelt sich damit um die größte Pleite in Tirol in den vergangenen zehn Jahren.

30 Millionen Euro davon betreffen den ehemaligen Fußballverein selbst. Sechs Millionen Euro verlangen die Gläubiger von der FC Tirol Marketing GmbH. Um fast 14 Millionen Euro geht es bei der Global Marketing von Ex-Manager Robert Hochstaffl.

25 Millionen Euro anerkannt

Den FC Tirol betreffend wurden vorerst 25 Millionen Euro anerkannt. Der Massestand (das im Konkursverfahren erwirtschaftete Guthaben; Anm.) beläuft sich zunächst allerdings nur auf rund drei Millionen Euro.

Diese Summe setzt sich in erster Linie aus Anfechtungen zusammen: Eine Million entfällt davon auf das Finanzamt, den Rest teilen sich Gebietskrankenkasse, Banken, ehemalige Fußballer und diverse andere Gläubiger.

Die Verteilungsquote wird voraussichtlich zwischen sieben und 20 Prozent liegen. Das Konkursverfahren dürfte mindestens bis zum Jahr 2006 dauern.

Gegen Gernot Langes-Swarovski gibt es eine Anfechtungsklage über 1,8 Millionen Euro. Eine weitere Anfechtung läuft gegen FK Austria Magna in der Höhe von 700.000 Euro. Daneben besteht eine Leistungsklage gegen den ehemaligen FC Tirol-Präsidenten Othmar Bruckmüller über zwei Millionen Euro aus einer übernommenen Haftung. Darüber hinaus könnte es laut KSV in einer zusätzlichen Haftungsklagen gegen Bruckmüller um mehr als 10 Millionen Euro gehen.

FC Tirol Marketing GmbH

Hinsichtlich der FC Tirol Marketing GmbH wurden vorläufig sechs Millionen Euro Konkursforderungen angemeldet. Die Quote für die Gläubiger dürfte nach Einschätzung des KSV unter fünf Prozent liegen. Das Verfahren wird vermutlich zumindest bis zum Jahr 2005 dauern.

Gegen den früheren FC Tiro-Manager Hochstaffl bestehen darüber hinaus Konkursforderungen von rund 13,8 Millionen Euro. Davon sind noch etwa sechs Millionen bestritten. Die Verteilungsquote wird auch in diesem Fall voraussichtlich unter fünf Prozent liegen. Sollte Hochstaffl im anhängigen Strafprozess verurteilt werden, könnten noch weitere Konkursforderungen von Gläubigern des FC Tirol dazukommen. (APA)