Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz unterzeichnet und den Ratifizierungsprozess seines Landes damit abgeschlossen. Dies teilte der Kreml am Freitag in Moskau mit. Mit Putins Unterschrift kann das Protokoll Anfang kommenden Jahres in Kraft treten.

Russlands Beitritt zu dem Abkommen ist für das Inkrafttreten Voraussetzung: Es wird wirksam, wenn es von mindestens 55 Industriestaaten ratifiziert wird, die zusammen für mindestens 55 Prozent der Treibhausgas-Emissionen des Jahres 1990 verantwortlich waren. Diese Quote war ohne Russland nicht zu erreichen, nachdem die USA und Australien als zwei der größten Industriestaaten das Abkommen abgelehnt haben.

Sowohl das russische Unterhaus als auch das Oberhaus haben das Abkommen bereits gebilligt. Der Vertrag verpflichtet die Industriestaaten, ihren gemeinsamen Ausstoß von sechs gefährlichen Klimagasen bis 2012 um 5,2 Prozent unter den Stand von 1990 bringen.

Umstritten

Innerhalb der russischen Regierung war das Abkommen lange Zeit umstritten. Der stellvertretende Ministerpräsident Alexander Schukow wies kürzlich jedoch darauf hin, dass Russland seinen Ausstoß an Treibhausgasen in der näheren Zukunft überhaupt nicht reduzieren müsse: Wegen des Zusammenbruchs der staatlichen Industrieproduktion aus der Sowjetzeit liegen die Emissionen heute um 30 Prozent niedriger als 1990.

Die 1997 im japanischen Kyoto geschlossene Vereinbarung verpflichtet die größten Industriestaaten, ihren Ausstoß an Kohlendioxid (CO2) und anderen Treibhausgasen bis 2012 um 5,2 Prozent gegenüber 1990 zu senken. (APA/AP)