Braunschweig - Im Streit um schlechte Leistungen in der Schule hat ein Zwölfjähriger aus Braunschweig seine Eltern erschossen.

Drohung mit Internat

Nachdem der Gymnasiast am Donnerstagabend seine Mutter und seinen Vater getötet hatte, schoss er sich selbst eine Kugel in den Kopf und verletzte sich dabei schwer. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, schwebt er aber nicht mehr in Lebensgefahr. Der Vater, ein bekannter Professor, der als Arbeitsmediziner gearbeitet hat, soll während des Streits gedroht haben, seinen Sohn in einem Internat unterzubringen.

Bruder informierte die Polizei

Der ältere 14-jährige Sohn des Ehepaares alamierte die Polizei. Die Eltern lagen tot in der Küche des Mehrfamilienhauses. Der Zwölfjährige befand sich schwer verletzt vor der Küche auf dem Boden, als die Helfer eintrafen.Der Schüler sei noch ansprechbar gewesen und habe zunächst seinem Bruder und später auch den Helfern gestanden, seine Eltern im Streit erschossen zu haben, sagte Polizeisprecher Wolfgang Klages. Den Schilderungen nach ging es in der Auseinandersetzung um schlechte Schulnoten. Leistungsdruck könnte der Hintergrund für die Tat sein.

Waffen gehörten dem Vater

Die Polizei fand auf dem Fußboden zwei Waffen, einen Colt vom Kaliber 45 und eine Kleinkaliberpistole. Aus beiden sei geschossen worden, sagte Sprecher Klages. Die Waffen gehörten dem Vater. Er war Jäger.

Zwölfjähriger in künstlichem Koma

Die Polizei kann den Zwölfjährigen vorerst nicht selbst zu dem Fall vernehmen. Er wurde nach der Operation in einem Braunschweiger Krankenhaus in ein künstliches Koma versetzt. Sein älterer Bruder, um den sich am Tatort ein Notfallseelsorger kümmerte, ist in der Obhut des Jugendamtes. Die Staatsanwaltschaft hat die Obduktion der Leichen angeordnet. (APA)